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Tamarisci N. E., Radula complanata Dum. und Ricciella fluitans A. B. Seltener ist Anthoceros laevis L. (Faulenmühle), Preissia commutata N. E. (Jagstzell), Pellia epiphylla N. E. (Muckenthal), Blasia pusilla L. (Muckenthal), Lejeunia serpyllifolia Lib. (Gerabronn), Trichocolea tomentella N. E. (Ellwangen), Mastigobryum trilobatum L. (Ellwangen), Lepidozia reptans N. E. (Ellwangen), Chiloscyphus polyanthos N. E. (Kottspiel), Scapania curta N. E. (Bühlerthann), Sc. nemorosa N. E., Sarcoscyphus Funkii N. E. (Schrezheim).

Armleuchtergewächse Characeae sind in den Weihern, Tümpeln und Gräben gar nicht selten, doch leider noch nicht gesammelt und zusammengestellt. Chara fragilis Desv. z. B. steht in Menge in Weihern des Fischteichs und in Gräben im Muckenthal.

Ein Heer von Pilzen, eßbaren, ungenießbaren und giftigen, bevölkert den Boden der Waldungen, namentlich im Spätsommer und Herbst. Treten sie auch nicht jedes Jahr in gleicher Menge auf, so gäbe es doch jedes Jahr mehr als genug, um damit einen schwunghaften Handel nach auswärts betreiben zu können, während zur Zeit nur hie und da ein Rotenbacher Kind mit einigen Dutzend Morcheln hausiren geht.

In Ellwangen selbst essen nur wenige Kenner Schwämme, und da diese eine Konkurrenz nicht zu fürchten brauchen, so haben sie die Auswahl nach Herzenslust, wenn sie sich die Mühe nehmen, die Schwämme selbst zu sammeln. Am beliebtesten sind dermalen wohl der Steinpilz Boletus edulis Bull., der Pfifferling Cantharellus cibarius Fr. (hier Rähling genannt), die Champignons Psalliota campestris und silvicola Fr., Morcheln und Lorcheln. Die Helvellae sind weit häufiger als die Morchellae; die schönsten Morcheln und Lorcheln, welche unter das Publikum kommen, stammen gewöhnlich vom Schönberger Hof, in dessen Umgebung dieselben von der Familie des Waldschützen Kieninger gesammelt werden. Verschiedene eßbare und anderwärts gern gegessene Schwämme werden kaum gewürdigt, wie die Reizker, der Kapuzinerpilz, die Stachelschwämme u. s. w., obgleich sie in Menge vorhanden wären.

Im Folgenden möge nur eine Aufzählung der häufigsten Pilze folgen. Wie überall, bilden auch im Ellwanger Bezirk die Blätterpilze den Hauptbestand der in die Augen fallenden Spezies; einzelne Arten derselben treten immer nur in Massen auf. Gemein sind der Knollenblätterpilz Amanita phalloides Fr., der Fliegenschwamm A. muscaria L., der Pantherschwamm A. pantherina Dec., der Perlschwamm A. rubescens Fr., der Schirmpilz Lepiota procera Scop., der Hallimasch Armillaria mellea Vahl., der Mousseron Clitopilus prunulus Scop., der Stockschwamm Pholiota mutabilis Schäff., der Schwefelkopf Hypholoma fasciculare Huds., der Lilaschwamm Inoloma traganum Fr., der Schmierling Gomphidius glutinosus Schäff., der Sammtfußkrämpling Paxillus atrotomentosus Batsch., der Erdschieber Lactarius scrobiculatus Scop., der Birkenreizker L. torminosus Schäff., der Reizker L. deliciosus L., der Brätling L. volemus Fr., der rothbraune Milchling L. rufus Scop., der Speitäubling Russula emetica Harz., der Trichtergelbling Cantharellus infundibiliformis Fr. (Schönbergwald). Die Löcherpilze fallen mehr durch die Größe, als durch die große Zahl der Individuen in die Augen. Ich erwähne vor allem den Ringpilz Boletus luteus L., den Kuhpilz B. bovinus L., den Pfefferröhrling B. piperatus Bull., die

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_080.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)