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des Kameralamts, des katholischen Dekanats, eines Forstamts, zweier Revierämter, eines Bezirksbauamts, Straßenbauamts, Umgeldskommissariats und eines Postamts.

Wappen der Stadt Ellwangen.
Wappen der Stadt Ellwangen.

Das Wappen der Stadt besteht aus einem blauen, mit einem rothen Andreaskreuz belegten Schild mit vier goldenen Lilien in den vier Winkeln des Kreuzes. Über dem Schild erblickt man Kopf und Geweih eines Elchs, eine Anspielung auf den Namen der Stadt. – Das frühere Wappen der Stadt war das der Propstei Ellwangen, eine goldene Inful im silbernen Feld. So findet es sich in einem runden Siegel mit der Umschrift: S. VNIVERSITATIS . CIVIVM . IN . ELWANGEN. in einem dreieckigen Schild mit ausgebogenen Langseiten im innern, durch schräglaufende Linien in Quadrate mit Punkten getheilten Kreis. (Württ. Jahrb. 1854, 2. Heft S. 184 f.) Früher war es eine rothe Inful im silbernen Feld.

Die Stadt liegt in angenehmem ziemlich weitem Thalkessel, umgeben von mäßigen Höhen, auf der rechten Seite der Jagst, südlich um einen kleinen Hügel her, auf dem bereits im 8ten Jahrhundert die Stiftskirche gegründet wurde. Von Osten her zieht eine Thalschlucht herein, und schon eine Viertelstunde weiter oben, schon von Schrezheim an, ehe das Rothenbachthal von Westen her ins Jagstthal mündet, ist die Thalebene beträchtlich erbreitert. Ein Blick auf den Stadtplan lehrt, daß den ursprünglichen Kern der Stadt die Domkirche sammt den Gebäuden umher bildete; heute noch schält sich die eirunde Grundform heraus, sie stand auf dem Hügel rechts der Jagst und war ursprünglich wohl auf allen Seiten von Wasser, Seen und Sümpfen umgeben. An der Nordseite bestanden Seen bis in unsere Zeit herein. An der etwas trockener gelegenen oder trocken gelegten Südseite baute sich im Laufe der Zeiten die weltliche Ansiedlung an, mit eigener Kirche, mit Mauer, Graben und Wall umgeben. Die so umfangene Stadt bildet mit der geistlichen Ansiedlung die Form eines großen Dreiecks mit abgestumpften Ecken. Vorstädte sind jetzt auf allen vier Seiten, auf der Westseite über der Jagst entstanden.

Die saubere, nicht große, aber durch viele Monumental-Bauten, besonders die dreithürmige St. Veitskirche, ausgezeichnete Stadt liegt behaglich im frischen grünen Thal, umgeben von schönen Linden- und Eichengruppen, saftigen Wiesen, stillen dunklen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_367.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)