Seite:OberamtEllwangen 388.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

noch manche zu ergänzen, oder auch die Inschriften von ganz verschwundenen zu entnehmen. Außerdem befindet sich im K. Staatsarchiv in Stuttgart eine von einer Hand geschriebene Sammlung von Grabschriften, mit der Aufschrift: Epitaphia totius ecclesiae, sie stammt aus dem Ende des siebzehnten oder Anfang des achtzehnten Jahrhunderts und ergänzt vielfach das Khammsche Verzeichnis. Busl (a. a. O.) hat nach diesen und andern Quellen die Grabdenkmäler zusammengestellt, doch gibt er nicht die Inschriften selbst, nur das Sterbejahr. Wir nennen:

     1. In der Kirche.

An der Westwand des linken Querschiffes steht die lebensgroße gutgearbeitete Statue des Propstes Christoph von Freiberg, von mächtigem Körperbau (fuit vasti corporis, s. Khamm cap. IV. no. 178) mit dem Wappen der Freyberg. Die Umschrift hieß:

O momentum, a quo aeternum mirabile pendet,
Dat bona perpetuo, vel mala vita brevis. Jesus. Maria.

Reverendissimus atque amplissimus princeps et dominus dominus Christophorus de Freyberg Dei gratia praepositus et dominus Elvacensis, cum praepositurae tam in politica, quam in ecclesiastica republica annis XI feliciter praefuisset, plenus dierum, canisque venerandus, animam Christo, a quo acceperat, reddidit, anno salutis humanae M. D. LXXXIV. die 4. Martii aetatis vero LXVII.

Dessen Nachfolger, Wolfgang von Hausen, verpflichtete sich bei seiner Wahl, vor Christophs Grab eine brennende Lampe zu erhalten und einen Jahrtag für ihn zu stiften.

Ebendort liegt auch Propst Johann Christoph II. von Freyberg. Das Denkmal hatte die Inschrift: Siste Pedem Viator. – Conditus hic quiescit Joannes Christophorus Dei gratia praepositus et dominus Elvacensis. Electus anno 1613 . 20 Martii. Obiit 1620 . 24. Decembris, aetatis suae 69. Tu manes pios precibus persequere.

Der ausgezeichnete Fürstabt Syfried (1400–27) ruht gleichfalls hier (vergl. Khamm cap. III No. 104: „ante aram S. Joannis Baptiste terrae mandatus). Sein Nachfolger Fürst Abt Johannes von Holzingen (1427–52) ruht vor dem ehem. Nikolausaltar im südlichen Querschiffarm.

Fürstpropst Johann Jac. Blarer fand seine Ruhestätte beim Allerheiligenaltar, eine der dortigen Grabplatten zeigt noch sein

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_388.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)