Seite:OberamtEllwangen 409.jpg

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Lokal für die Kanzleien der K. Finanzkammer und K. Regierung des Jagstkreises bestimmt. Seit 1854 ist dasselbe als Gerichtshofkanzlei bezw. Landgerichtsgebäude benützt. An dem Gebäude war früher die Inschrift: Franciscus Georgius Dei gratia Archi-Episcopus Trevirensis S: R: J: Per Galliam et Regnum Arelatense Archi-Cancellarius, ac Princeps Elector, Episcopus Wormatiensis, Praepositus, Princeps et Dominus Dominus Elvacensis, Administrator Prümensis Perpetuus Ex comitibus de Schönborn. Pius Felix Pater Patriae optimus, Domum hanc Deo sacram Justitiae Templum, Sapientiae Sacrarium, Religionis Asylum, Primae et unicae legis, Salutis Populi, quietis Rei publicae, felicitatis Patriae Custodiam, Posteritati monumentum Condidit, Dicavit, Sacravit Anno Salutis mortalium 1748 . Felix Senatus, feliciores Subditi, felicissima Patria, quae Tantum nacta statorem.

Das frühere Rathhaus sammt Metzig, Brothaus und Schranne baute 1436, meist aus Eichenholz, Abt Johannes von Holzingen (1427–1452), beim Abbruch sah man noch sein Wappen daran.

Das Statthaltereigebäude Nro. 137 (Staatseigenthum) Behausung des jeweiligen fürstl. Stiftsdekans, erbaut im Jahre 1591 von dem Fürsten Wolfgang von Hausen, zuletzt bewohnt von dem Domdekan Karl Ernst Jos. Justin Fürst von Hohenlohe-Bartenstein. Schönes Treppenhaus mit Karyatiden. An dem Plafond desselben ist eine hübsche Freske angebracht mit der Aufschrift: „NoVo DeCano atqVe CapItVLo ELVaCensI IVnCtIs sVIs VotIs eLIgentI qVarto CaLenDas noV“ (1753) und dies Electionis 29. Oct. 1753 Renovationis domus 1754. Nunmehr dient dieses Haus zur Wohnung des jeweiligen Regierungspräsidenten, sowie des Landgerichtsdirektors. Oben am Ostgiebel die Wappen des Kapitels und des Wolfgang von Hausen, sowie das Meisterzeichen des Nördlinger Baumeisters Wolfgang Waldenberger und die Jahreszahl 1591. Dieselben zwei Wappen an der Nordseite.

Das Kustoriegebäude, gegen die Priestergasse, auf Pfahlrost ruhend, hinter dem Chor der Stiftskirche, war die Wohnung des Stiftskapitulars und Oberkustos, zuletzt bewohnt von Sigismund Freiherr von Reischach. Am 24. Mai 1720 wurde der erste Stein zu diesem Palast gelegt. Daneben, auf dem Platz des gegenwärtigen Gartens, dem Marktplatz zu, stand früher die Peter- und Paulskapelle. Nunmehr wird dieses Gebäude von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_409.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)