Seite:OberamtEllwangen 471.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

obrepticie erschlichen, zurückgewiesen hatten); Diethegen von Westerstetten 1537–1540; Christoph von Westerstetten 1540–1567; Ludwig von Grafeneck 1567–1578; Johann Rudolf von Praßberg 1578–1582; Quirin Gottfried von Hausen 1582–1601; Johann Christoph von Westerstetten 1601 (trat alsbald zurück); Christoph von Gemmingen 1601–1616; Georg Cramer 1617–1631; Wilhelm Friedrich von Grafeneck 1631–1638; Johann Wilhelm von Bernhausen 1639 bis 1660; Heinrich Christoph von Berndorf 1660–1666; Johann Christoph Adelmann von Adelmannsfelden 1666–1671; Heinrich Christoph von Wolframsdorf 1671–1687; Franz Adolf von Ehingen 1687–1690; Johann Christoph von Trestendorf 1690–1696; Ignaz Desiderius Peutinger, der letzte seines, des bekannten Augsburger Patriziergeschlechts, 1697–1718; Franz Joseph Reichlin, Freiherr von Meldegg 1718–1738; Joh. Franz Gabr. Graf von Wolkenstein 1738–1753; Rupert Franz Xaver Freiherr von Schwarzach 1753–1760; Anton Albert Freiherr von Freiberg zu Justingen 1761–1773; Franz Bernhard Freiherr von Hornstein 1773–1783; Gandolf Ernst Graf von Kuenburg 1783–1790 (später Bischof von Lavant); Franz Karl Joseph, Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst 1790–1802 (in der Folge unter Württemberg Generalvikar zu Ellwangen, zuletzt Bischof von Augsburg).


Die Verfassung [1] des Fürstenthums in den letzten Zeiten des Reichs war folgende: An der Spitze desselben stand der Fürst-Propst, welcher sämmtliche oberste Staatsgewalt eines reichsunmittelbaren Regenten in sich vereinigte und dessen Titel kurzweg lautete: Gefürsteter Propst und Herr zu Ellwangen. Ihm zur Seite, allein ihm als Landesherrn und Ordinarius untergeordnet, stand das Stiftskapitel, welches sich aus 12 Personen, dem seit 1784 infulirten (d. h. mit der Mitra belehnten) Dekan, dem Kustos (dem eigentlichen Verwalter des der Stiftskirche gehörigen Vermögens – der Oberkustos war ein Kapitular, der Unterkustos ein Chorvikar oder Provisor –), dem Scholaster, der die Oberaufsicht über das Schulwesen des Stifts hatte, und 9 einfachen Kapitularen zusammensetzte. Thatsächlich waren die Kapitulare fast nur Adelige (vergl. S. 452), auch waren sie meistens zugleich anderswo bepfründet und lebten die meiste Zeit des Jahres nicht in Ellwangen. Dazu kamen noch weiter: 4 Provisoren oder Verweser (auch Vierherren genannt; vgl. S. 453). 1 Pönitentiar, Stiftsbeichtvater (zugleich Stiftspfarrer und Kaplan zu St. Maria Magdalena; außerordentlicher Beichtvater war ein Kapuziner), 1 Prediger (früher bisweilen 2, z. T.


  1. Vgl. zum Folgenden das Staats- und Adreßbuch des Schwäbischen Kreises auf 1799, sowie gefl. Mittheilungen des Herrn Rechtsanwalts Mosthaf in Ellwangen und Pfarrers Busl in Bavendorf (eines geborenen Ellwangers).
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_471.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)