Seite:OberamtEllwangen 495.jpg

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(Vergl. Datt a. a. O. fol. 279b, 350a, 405b. Stälin 3, 622. 634. 4, 86. 229.) Der Bund hielt seine Tage unter anderem zu Ellwangen; so war z. B. um den 8. Sept. 1489 ein solcher Tag zu Ellwangen wegen der Händel mit dem genannten Herzog Georg von Bayern (vergl. Forschungen zur deutschen Geschichte 22, 293; Wibel, Hohenl. Kirchengesch. 4, 160), wurde den 9.–12. April 1492 hier über die Vollziehung der Acht gegen Herzog Albrecht von Bayern verhandelt, und fand auch in der Woche nach Galli 1501 hier eine Bundesversammlung statt. – Im Pfälzer Krieg des Jahrs 1504 forderte Herzog Ulrich den 13. April Hilfe vom Propst. – Auf dem Kölner Reichstag von 1507 wurde Ellwangen zu 2 Mann zu Roß und 6 zu Fuß, das Pferd zu 120 fl., der Fußknecht zu 48 fl., zusammen 528 fl.; bei einem Zug gegen Franz von Sickingen zu 2 Mann zu Roß und 6 zu Fuß (andere Fürsten, so der Bischof von Constanz zu 4 zu Roß, 7 zu Fuß, der Markgraf von Baden mit Röteln zu 12 bzw. 21, von Städten Augsburg zu 18 bzw. 47, Ulm zu 23 bzw. 39) angeschlagen. – Im Verlaufe der langwierigen Streitigkeiten, welche zwischen Ellwangen und Brandenburg-Ansbach wegen der Hoheitsrechte in den Grenzdistrikten stattfanden, fiel der Crailsheimer Amtmann Georg von Absberg (? Hans Georg von A. um 1520) in das Gebiet der Propstei ein und belagerte Ellwangen 2 Tage lang. – In der zweiten Hälfte des Jahres 1525 trafen die Brüder des Propsts Heinrich die Pfalzgrafen Kurfürst Ludwig und Friedrich mit dem Herzog Wilhelm von Bayern in Ellwangen zusammen, um (übrigens ohne Erfolg) darüber zu verhandeln, daß die Kaiserkrone vom Haus Österreich an Bayern komme (Stälin 4, 234). – Während des Schmalkaldischen Krieges zogen Propst, Bürgermeister und Rath den landgräflich hessischen Proviantmeister Helwig Geyß bei seiner Anwesenheit in Ellwangen im Jahr 1546 Nachts gefänglich ein, mußten ihm aber im Jahr 1552 3000 fl. Entschädigung bezahlen. Den 20. Juli 1547 verlangte Herzog Alba von der Stadt tägliche Lieferung von 4 Wagen Weißbrod, 16 Brode jedes 8 Loth schwer für 1 Batzen Bezahlung, zum Unterhalt des kaiserlichen Heeres nach Donauwörth. Auch kam es zu spanischer Einquartierung bei den ellwangischen Unterthanen. – Im sogenannten Fürstenkriege des Jahrs 1552 legte Markgraf Albrecht von Brandenburg Dekan und Kapitel den 25. April d. J. eine Brandschatzung von 15.000 fl. und 4 Stücken ihrer größten Büchsen innerhalb

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 495. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_495.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)