Seite:OberamtEllwangen 518.jpg

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Jahren 1396–1477: 16 (desgleichen einen Bühlerthanner), 1477–1517: 5, zu Freiburg 1460 bis 1541: 4, zu Wittenberg 1502–1546: 2. Als Dozenten wirkten von Ellwangern an fremden Hochschulen: Wolfgang Gravenegg um 1625 als Philosoph zu Freiburg i. Br., um 1626 als katholischer Theologe zu Dillingen, 1626–1631 desgleichen zu Ingolstadt; Servil. Veihelin 1646 ff. als Philosoph zu Ingolstadt, Maurus Menzel 1720 ff. als Philosoph zu Salzburg (J. Hartmann in Württ. Jahrb. 1877, III, 89 ff.).


Was die wissenschaftlichen Bildungsanstalten Ellwangens betrifft, so wird ein rector puerorum im J. 1292 erwähnt; vom deutschen Volksschulwesen finden sich Spuren seit Beginn des 17. Jahrhunderts und es wurde der Schul- und der Mesnerdienst seit alter Zeit durch dieselbe Person versehen. Sonst ist von der Geschichte des Schulwesens nichts besonders bekannt, bis die Jesuiten sich im 18. Jahrhundert desselben annahmen und unter ihrer Leitung das hiesige Gymnasium (Lyzeum) entstand (s. hierüber das Genauere S. 529). Neben diesem befand sich hier übrigens noch bis in die letzten Zeiten des Stifts eine besondere, dem Stiftsscholastikus untergebene Schule, deren Lehrer Magister oder ludi moderator hieß und vom Stiftskapitel ernannt wurde. Sie bildete als „Schule der Prinzipien“ die Vorbereitung für das Gymnasium. Da das Schulwesen „fast in gänzliche Verfahrlässigung gediehen“ war, wurde von Propst Franz Georg eine Ordnung den 31. August 1733, und als die gehoffte Besserung nicht eintrat, eine erneuerte und verbesserte Schulordnung den 23. August 1749 erlassen. Die unmittelbare Leitung des Normalschulwesens im Fürstenthum überhaupt wurde 1790 einem eigenen Schuldirektor übertragen und in diesem Jahre auch eine neue umfassende Schulordnung erlassen. Nach der Säkularisation Ellwangens kam das Lyzeum-Gymnasium im Jahr 1806 unter die Aufsicht der K. Studien-Oberdirektion und wurde jetzt namentlich der eigentlich philologische Unterricht gehoben und vermehrt. Im Jahr 1817 wurden das Lyzeum und Gymnasium in ein Ober- und Unter-Gymnasium umgewandelt, wobei der seither am Lyzeum gegebene ausführliche Unterricht in den philosophischen Wissenschaften der Universität vorbehalten wurde. Die Kosten der Unterhaltung verblieben der geistlichen Verwaltung Ellwangen, wozu ein Zuschuß aus der Hauptstaatskasse kam. Das Anstaltsgebäude betreffend war im Jahr 1807 das Kollegium und das angrenzende Gymnasiumsgebäude vorübergehend Kaserne und wechselte die Schule

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 518. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_518.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)