Seite:OberamtEllwangen 562.jpg

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Gerabronn, Weiler, 4 km südlich von B., mit schönen Häusern einsam oben am Abhang eines nach Norden ziehenden Thälchens gelegen, im Anblick des großartigen Waldgebietes der Limpurger Berge, aus welchem im Südwesten die breite Masse des Altenberges beherrschend ansteigt.

Gerabronn – ein wohl auf den Eigennamen Gero und Brunnen zurückzuführender Name (vgl. Förstemann, Ortsnamen 613) – wird erstmals im J. 1380 genannt (S. 559). Einen Hof, drei Güter, 1/2 Zehnten von diesen und noch zwei anderen Gütern, das Harzen in einigen Waldstücken u. s. w. erhielt Schenk Jörg von Limpurg, welcher diesen Besitz dem Balthasar von Adelmann abgekauft, den 19. März 1515 von Propst Albrecht zu Lehen. Den 11. Juni 1577 erscheinen zwei Höfe dahier, ein Harzholz genannt der Braitgern, bei 200 Morgen (noch heutzutage Name eines Waldes südlich von G. im Oberamt Aalen), großer und kleiner Zehnte auf diesen Höfen als limpurgische Lehen von Ellwangen, und noch im Vergleich zwischen Ellwangen und Graf Vollrath von Limpurg vom 21. Jan. 1708 wurden dieselben als unbestrittene Mannslehen des limpurgischen Hauses von Ellwangen anerkannt, fielen aber nach dem Tode des Grafen am 19. August 1713 Ellwangen heim, und so befanden sich im J. 1733 hier zwei Halbbauern fürstlich ellwangischen Amts Thannenburg. Der Weiler gehörte früher zur Pfarrei Sulzbach (O.A. Gaildorf).

Heilberg, Weiler, 11/2 km südlich von B. beim Zusammenkommen der Bühler und des Hanbaches, der kurz zuvor den von Westen herkommenden langen Klingenbach aufnimmt, gelegen. Das eng gewordene Bühlerthal ist hier sehr schön, die Waldbäume gehen bis an die Thalsohle herab. In H. eine dem hl. Laurentius geweihte Kapelle aus spätgothischer Zeit mit vieleckigem Chorschluß und Thürmchen darüber, 1883 stilgemäß wiederhergestellt.

Der Weiler, früher auch Hülberg, Hülleberg, Heulberg geschrieben – ein vielleicht von dem althochdeutschen Stamm hulis, mittelhochdeutsch huls, Huls, Hüls = dorniges Gebüsch abzuleitender Name (vgl. Förstemann a. a. O. 860; Buck a. a. O. 118) – wird erstmals im J. 1367 erwähnt, als Adelheid, Hugs von Vellberg sel. Hausfrau, Besitz an Gütern, Gülten u. s. w. dahier, zu Hummelsweiler und Hochthänn am 27. März d. J. um 200 Pfund Heller und 28 Gulden jährlichen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 562. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_562.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)