Seite:OberamtEllwangen 570.jpg

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bezw. Schwager und Bruder ererbten Hof dahier an Fritz von Holzingen, Vogt zu Kochenburg, welcher ihn den 28. Januar 1483 wiederum der Propstei Ellwangen überließ, verkaufte Konrad Hafner von Sontheim, Vogt zu Kochenburg, den 1. Mai 1443 mit Einwilligung seiner Schwester Anna Hafnerin von Sontheim alle seine Nutzen und Gülten dahier: einen Hof, drei Güter, den Hirtenstab, 1/3 an der Schenke und dem Dorfrecht mit allen Rechten und Zugehörden dahier, sämmtlich Lehen von Ellwangen, sowie ein Haus in Ellwangen um 500 fl. Rh. an den Abt Johann und die Abtei; verkaufte Konrad von Weischenfeld den 7. August 1482 einen halben Hof hier und eine halbe Gült von dem Maierhof zu Laub, ellwangisches Lehen, um 150 fl. an Propst Albrecht, welcher mit dem Erworbenen einen Jahrtag in des Stifts Präsenzamt stiftete. Weiterhin besaß auch die Deutschordenskommende Kapfenburg geraume Zeit hier ein Gut, das sie jedoch den 17. Juli 1673 an Ellwangen vertauschte, und ein hiesiger Maierhof ging im Jahr 1779 aus dem Besitz des Freiherrn Paul von Beroldingen auf Horn in denjenigen der ellwangischen Hofkammer über. Über ahelfingischen Besitz s. OA.Beschr. Aalen S. 189.

Seit dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts wird spital-dinkelsbühlischer Besitz dahier bekannt, wie sich z. B. dieses Spital den 22. Nov. 1372 mit Wilhelm von (Näher-) Memmingen (bayr. A.G. Nördlingen), seiner Mutter und Schwester wegen Beschädigung ihrer hiesigen Güter durch Knechte des Spitals verglich (s. unten); den 18. Januar 1615 ließ Kaiser Matthias dem Propst und Kapitel von Ellwangen in Betreff der angemaßten Herrschaft über Dalkingen, der dort gemachten Holzordnung und der Bestrafung einiger Dinkelsbühler, denen ihre Geldstrafen erlassen werden sollten, Befehl ergehen und lud sie vor das Reichskammergericht. Im J. 1667 ist von dinkelsbühlischen Vierern dahier die Rede.

Dem Bisherigen gemäß werden z. B. im J. 1558 Propst, Dekan und Kapitel zu Ellwangen, der Komthur zu Kapfenburg und das Spital Dinkelsbühl als Dorfherrschaften aufgeführt und gehörten im Jahre 1733 6 Bauern, 4 Halbbauern, 12 Löhner, 7 Söldner (zus. 29) zum fürstlich ellwangischen Ammanamt, 2 Halbbauern, 9 Löhner, 2 Söldner (zus. 13) zum Kapitelamt, 1 Bauer, 4 Löhner, 4 Söldner (zus. 9) nach Dinkelsbühl, war die Jurisdiktion dem Kapitel mit der Propstei gemeinschaftlich.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 570. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_570.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)