Seite:OberamtEllwangen 577.jpg

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Rechtsbüchern von 1339 und 1381 hier beträchtlich begütert, den 5. Dezember 1413 wurden Abt Siefried und die Stadt Dinkelsbühl schiedsgerichtlich dahin verglichen, daß letztere Stadt, welche bisher von des Klosters „armen Leuten“ dahier und in der Umgegend Dienste dadurch zu erzwingen gesucht hatte, daß sie ihnen bei der Verweigerung solcher ihre Stadt und des Reichs Straßen und Wege verboten hatte, dies zu thun hinfort nicht mehr berechtigt, vielmehr nur gutwillig geleistete Dienste anzunehmen befugt sein solle, und aus Anlaß der bereits (S. 448) erwähnten umfangreichen Verpfändung von 1450 ff. wird der Ort jedenfalls als ellwangisch aufgeführt. Nach einer propsteilichen Amtsbeschreibung aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte derselbe ganz dem Stifte mit aller hohen und niederen Obrigkeit und hatte auch kein anderer Herr allda zu gebieten. In der Folge bildete er den Sitz eines (Unter-) Amts des fürstlichen Oberamts Röthlen, in welchem Amt nach der Topographia Ellvacensis von 1733 sich 1 Mühle, 15 Bauern, 11 Halbbauern, 62 Löhner, 26 Söldner (zus. 115) befanden; Ellenberg selbst zählte als fürstlich 3 Bauern, 2 Halbbauern, 22 Löhner, 3 Söldner (zus. 30).

Wenn im Gült- und Rechtsbuch des Klosters Ellwangen vom Jahr 1339 unter den vor Kurzem erst durch Einverleibung der Pfarrei Ellenberg an die Abtei erworbenen Rechten namentlich auch der große Zehnte zu „Dorf“ Elhenberch, Yberch, Krassebrunne, Steinbach, Vinkenberg, zem Rentzen, zem Hanenberg, zem Geren, ze Absbach, zem Kappfe, zem Brande, zem Kleinen- und zem Großen-Georgenstat, ze Butzenroden, ze Matzenbuch, ze Tiuffenhart (eine spätere Hand corrigirt Techenhart; 1381 Tiechenhart), ze Breitenbuch, zer Hube und zem Heroltsberge aufgeführt werden, so sind zwar die meisten dieser Namen noch heutzutage Ortsnamen der Gegend, einige jedoch dürften auch auf abgegangene Wohnplätze hindeuten.

Die Landstraße, welche hierher führte, soll ehemals ganz von Holz gewesen sein (Korn, Geogr. II, 53).

Im J. 1622 wird eines Zeughauses dahier gedacht.

Wie hinsichtlich der Kirchen zu Unter-Kochen, Röhlingen, Pfahlheim, Stödtlen, stund auch hinsichtlich der hiesigen Liebfrauenkirche das Patronats- und Kollationsrecht dem Kloster Ellwangen schon von alten Zeiten her zu, als Bischof Friedrich von Augsburg den 10. Februar 1328 die Inkorporation dieser Kirchen an das Kloster verfügte, wobei er noch auf die Quart

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 577. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_577.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)