Seite:OberamtEllwangen 580.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

jedoch auch eines der Pfarrei Ellenberg zins- und zehentpflichtigen Hofes gedacht und war die Familie Drechsel überhaupt bis nach der Mitte des 17. Jahrhunderts in ellwangischem Lehenbesitz dahier, welcher jedoch als nicht mehr requirirt eingezogen wurde.

Nach einer ellwangischen Amtsbeschreibung aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lag der Weiler, an welchem Ellwangen bereits im J. 1339 wegen der hiesigen Pfarrei als zehntberechtigt erscheint, in des Stifts forstlicher hoher und niederer Obrigkeit, doch waren 10 Güter mit dem Hirtenstab dinkelsbühlisch, 6 spital-ellwangisch, eines dem Heiligen zu Ellenberg zuständig, letztere 7 dem Propst von Ellwangen vogtbar und nach Pfahlheim gerichtbar. Jede Herrschaft strafte auf dem Ihrigen, was aber auf der Gemeinde oder der Gasse geschah, gehörte dem Stift. Den 30. Juli 1663 verglichen sich jedoch Ellwangen und die Stadt Dinkelsbühl unter gleichzeitiger Abtretung der dinkelsbühlischen Güter an Ellwangen dahin, daß letzterem die hohe und niedere Obrigkeit, auch Gemeindeherrschaft hierselbst zustehen sollte. Demgemäß werden im J. 1733 bloß fürstlich ellwangische Unterthanen Amts Pfahlheim dahier genannt: 2 Bauern, 2 Halbbauern, 13 Löhner, 1 Söldner (zus. 18). Noch im J. 1794 verglichen sich Ellwangen und Dinkelsbühl wegen Ausfüllung von Gräben und Herstellung von Straßen in der Gegend.

Zum Zweck der Erbauung der hiesigen Sebastianskapelle wurde im J. 1503 von Propst Albrecht eine Almosensammlung ausgeschrieben (vgl. auch unten Birkenzell).

Dietlesmühle, Haus, Mühle, östlich von Breitenbach am Einfluß des Reichenbaches in den Gerbach, am Mühlweiher.

Die Dietlesmühle war längere Zeit ein Drechsel’sches Lehen von Ellwangen, theilte aber das Geschick des Drechsel’schen Besitzes zu Breitenbach.

Ein Dietlesmüller Leonhard Engelhart wird im J. 1598 erwähnt. Den 9. Mai 1616 vergliechen Ellwangen und Dinkelsbühl den Dietlesmüller, ellwangischen Unterthanen, und das Heiliggeistspital zu Dinkelsbühl wegen Weidbesuchs und auch im J. 1733 bildete die Mühle einen Bestandtheil des Amts Ellenberg.

Eiberg, Weiler, schwach 3 km südöstlich von E. auf der Höhe gelegen; unten, südwestlich, im Thal des Häslesbaches die Eiberger Sägmühle.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 580. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_580.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)