Seite:OberamtEllwangen 584.jpg

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Abtei Ellwangen (s. unten Lippach); Güter, Äcker und Wiesen dahier erkaufte im J. 1488 der ellwangische Vogt Burkhard von Wollmershausen von Elsbethe Pwrin aus Hofstetten, vermachte dieselben jedoch im J. 1494 an das Ellwanger Sonder-Siechenhaus und die Betschwestern im Seelhaus und im J. 1505 verkaufte sein Vetter Balthasar Stieber zu Eysch den halben von ihm ererbten großen Zehnten dahier an das Ellwanger Kapitel, das auch noch später hier einzelne Erwerbungen machte. Nach der öfters genannten Amtsbeschreibung waren hier 5 Höfe: 1 Eigenthum des Bauern, aber im Ellwanger Schirm, 2 dem Spital Ellwangen, 2 dem Propste gehörig, und im J. 1733 werden hier als fürstlich-ellwangisch (Amts Pfahlheim) 4 Bauern, 1 Löhner, als kapitelisch 1 Bauer (zus. 6 Unterthanen) genannt.

Muckenthal, Weiler, 21/2 km südsüdwestlich von E. am früheren Muckenthaler Weiher, südlich der Dinkelsbühler Landstraße anmuthig gelegen.

Der Weiler wird im Jahr 1339 das erste Mal genannt und ein Gerung von da wurde aus Anlaß der bereits (S. 583) erwähnten schwabsberg-württembergischen Fehde (1423) erschlagen. Zwei Sägmühlen, die eine am alten, die andere am neuen Weiher zu Muckenthal werden im Ellwanger Saalbuch von 1506 erwähnt. Den 14. Juni 1559 vergliechen sich die Gemeinde Ellenberg und die beiden Bauern zum Muckenhof und zum Hörsperg wegen Trieb und Hut insbesondere in der Gegend des unteren Muckenweihers. Im J. 1733 gehörten 2 Halbbauern, 5 Söldner in Muckenthal zum fürstlichen Ammanamt. – Ein früherer Hof zum Gschwend, jetzt eine Einöde und zu Muckenthal geschlagen, erscheint gleichfalls bereits im Jahr 1339; an ihn erinnert noch heutzutage der Waldname Gschwend, nordwestlich von Muckenthal.

Rothhof, nahe, südwestlich von Muckenthal; nach Schönenberg schulpflichtig.

Der Rothhof ist wohl das Rödlin, welches im J. 1339 zwischen Eigenzell und Muckenthal mit einem, allerdings nicht von derselben Hand beigeschriebenen Zusatz: bei Aigenzell, genannt wird. Er wurde bei der öfters genannten schwabsberg-württembergischen Fehde (1423) verbrannt. Im J. 1485 sowie noch 1733 gehörte der hiesige Bauer zum Ammanamt.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_584.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)