Seite:OberamtEllwangen 587.jpg

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laufen. Die Heiligenstiftung beträgt mit sammt dem Baufonds 16.500 M. Ein Haus im Ort heißt „beim Schloßjörgle“, zwischen Geislingen und Zipplingen zieht die „Hochstraß“.

Nach dem Orte, dessen Name früher Giselingen, Gislingen u. s. w. geschrieben wurde und auf den Eigennamen Gisilo zurückzuführen ist, nannte sich eine, wie es scheint in gräflich öttingischen Dienstverhältnissen stehende, ritterliche Familie, deren Burg wohl da stand, wo jetzt der Bauernhof des „Schloßjörgle“ sich befindet. Ihr gehörten an: Ludwig von Geislingen, im Jahr 1153 Zeuge in einer die kirchlichen Verhältnisse zu Unter-Schneidheim betreffenden Urkunde (Wirt. Urkb. 4, 360), Rudolf von G. den 30. Sept. 1270 zu Wallerstein Zeuge Graf Ludwigs von Oettingen bei der Stiftung des Klosters Kirchheim; 1300 Heinrich von G. Mönch in Kaisersheim; Ritter Rudolf von G. den 27. Sept. 1317 mit seiner Gattin Margarethe, seinen Söhnen und Töchtern Verkäufer eines Waldes bei dem Orte Richaltswis um 70 Pfd. Heller und 2 Wiesen, eine bei Sneiten (Schneidheim), die andere mit einer Mühlstatt bei Sechtanhusen (Sechtenhausen) an Kloster Zimmern (Zinkernagel, Riesgau 82), im Jahr 1333 Zeuge beim Oettinger Landgericht (vergl. auch Reg. Boic. 6, 127); sodann 1341 ff. einige Erkinger: so Ritter Erkinger den 23. April 1364 mit seiner Ehewirthin Anna Strentzin Verkäufer mehrerer Güter und Äcker zu G. um 50 Pfd. Heller an Kloster Kaisersheim (Reg. Boic. 9, 101), Erkinger mit seiner Hausfrau Katharine von Mansperg und sein Bruder Hans (1370 ff.) mit dessen Hausfrau Ursula von Eggenberg 1370, 1379, z. Th. auch 1384 Verkäufer ihres Besitzes zu Unter-Schneidheim (s. dieses), Erkinger im Jahr 1407 Verkäufer von eigenen Leuten zu Zipplingen; Erhard von G. (der jüngere) 1411 und 1416 von den Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen mit ihrem Antheil an dem Goldberg, bezw. Holz und Wiesen belehnt, 1501 Hans von G., welcher sich mit den Grafen Wolfgang und Joachim von Oettingen wegen Ansprüche an Liedlohn, die noch von seinem Vater Henslin an Graf Ludwig herrühren, vergleicht [1]. Im Wappen der Familie erscheint ein Stiefel.


  1. Heinrich von G., welcher nach einer Reihe anderer zum Theil dieser Gegend angehöriger Zeugen den 10. Dez. 1215 als solcher K. Friedrichs II. bei der Bestätigung eines Tauschvertrags zwischen dem Bischof von
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 587. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_587.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)