Seite:OberamtEllwangen 609.jpg

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Freiheiten haben sollen, welche des Reiches Stadt zu Bopfingen, woselbst Lauchheim sein Urtheil habe, genieße, eine Begnadigung, die Lauchheim übrigens der Deutschordensherrschaft keineswegs entzog. Die von seinen Vorgängern verliehenen Privilegien bestätigte Kaiser Maximilian II. den 24. Mai 1566.

Außer von der Familie von Gromberg machte der Deutsche Orden auch aus anderen Händen, jedoch unbedeutenderen, Erwerb, so den 11. Jun. 1376 von Ritter Wilhelm Schenk von Stein (Schenkenstein OA. Neresheim) und seiner Ehewirthin Eva von Leonrod 1 Söld um 20 Pfd. Hllr., den 11. Nov. 1392 von Ursula von Königsegg, Rudolfs von Pfalheim Wittwe, mit Einwilligung ihres Sohnes Lutz ein hiesiges Haus gegen ein Leibgeding, den 13. d. M. von Adelheid Zissin, Bürgerin zu Bopfingen, zwei eigene Mühlen, welche Sifrid Schmid, genannt Ziß zu Bopfingen, am 8. Sept. 1387 von Eberhard von Grunberg und Margarethe Leschin Burkhards von G. Wittwe um 355 Pfd. Hllr. gekauft hatte, um dieselbe Summe; den 21. Dez. 1397 von Konz genannt Alo, Bürger zu Bopfingen, eine Söld vor dem Thor um 11/2 fl., den 22. Juni 1404 zwei Sölden von zwei anderen Bopfinger Bürgern um 26 fl. Rh., den 4. Juli 1410 von einem Dinkelsbühler Bürger dessen Rechte zu „Tattenloch bei Lauchheim, einst einem Weiler, jetzt einer Ödung“ um 85 fl. Rh., den 15. März 1411 von drei Kindern Heinrichs von Segelow (Segelohe, bayr. AG. Öttingen) die ererbte Hälfte der Güter zu Tattenloch um 90 fl.; den 21. Juni 1420 von Jörg Schenk von Schenkenstein und seiner Frau Anna Adelmann eine Söld um 18 fl. Rh.

Es war übrigens nicht aller deutschordensche Besitz allhier alsbald von der Kommende Mergentheim an die neuerrichtete Kommende Kapfenburg übergegangen, und wie schon früher der Kommende Mergentheim Zehenten zu Lippach, Westerhofen, 1/2 Reichenbach, Hülen (OA. Neresheim), Gromberg, die Widem zu Lauchheim und Gromberg, das Lehen zu Lindstetten, der Hof zu Michelfeld (OA. Neresheim) und die sonstigen Gülten und Güter im Lauchheimer Amt gegen die von der Kommende Kapfenburg erkauften Güter und Zehenten um Gelchsheim (bayr. AG. Aub) an die letztere übergegangen waren, so wurde den 19. Jan. 1427 ein Vertrag wegen des Übergangs der Nutzung der noch zurückbehaltenen Getreidezehenten zu Lauchheim und Westhausen, der Mühle und eines Lehens zu Lauchheim an die Kommende Kapfenburg getroffen; auch noch den 25. Februar 1538 trat Mergentheim die Pfarreien zu Lauchheim sammt der von ihm längere Zeit beanspruchten Pfründe daselbst, sowie zu Westhausen an Kapfenburg ab.

Die Bezeichnung Stadt kommt nicht durchgängig vor, vielmehr wird Lauchheim selbst in offiziellen Dokumenten des 17.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 609. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_609.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)