Seite:OberamtEllwangen 612.jpg

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Hinsichtlich des abgegangenen Orts Tattenloch vergl. S. 607, 609.

Der hiesigen Kirche wird zuerst den 10. Febr 1248 gedacht, als der erwählte Bischof Hartmann von Augsburg kraft päpstlichen Befehls dem abgetretenen Bischofe Siboto unter anderem die der Augsburger Kirche zustehende Früchte des 4. Jahrs von derselben als Leibgeding anwies (Wirt. Urkb. 4, 452); auch wird im Jahr 1316 das bischöfliche Einkommen von ihr zu 20 Pfd. Hllr. angegeben (Mon. Boic. 34b, 409). Das Patronat stund der Familie von Gromberg jedenfalls im J. 1318 zu (s. u.). Im J. 1363 veräußerte, wie bereits S. 607 angegeben, Konrad von Gromberg den Kirchensatz an die Kommende Mergentheim, worauf Bischof Marquard von Augsburg die Kirche am 25. Febr. d. J. mit der Filialkirche zu Westhausen der Kommende inkorporirte, der schon im J. 1350 genannte Kirchherr Eberhard von G. am 15. März dieselbe mit Zugehörden, am großen und kleinen Zehnten und aller Nutzung aufgab, den 2. Febr. 1366 Egkhard von Eppenberg und seine Ehewirthin, Burgsin von Gromberg, auf die letzterer von Erbtheils wegen zustehenden Rechte und am 24. August d. J. Ritter Friedrich von Rietheim auf alle Ansprüche an diesen Kirchensatz verzichteten. Im J. 1538 ging die Pfarrei von der Mergentheimer Kommende an die Kapfenburger über (s. o.) und in Folge des Anfalles der Kommende Kapfenburg an Württemberg erhielt die Krone das Patronat (vgl. S. 314). Zur Pfarrei gehörten früher außer Westhausen: Waldhausen (OA. Neresheim) und bis in die neuere Zeit Lippach (vgl. zur Pfarrei überhaupt Khamm a. a. O. 133, oben S. 318, 319, Diöcesan-Archiv v. Schwaben 2 S. 39 ff. 45 ff.).

An eine hiesige Frühmesse stifteten Mechtilde, Wittwe Eberhards von Gromberg genannt von Ehringen, und ihr Sohn Eberhard der Ehringer Güter zu Lengenfeld und Leinenfirst, früher Lehen von Ellwangen, wofür sie dem Abte als Ersatz am 4. Juli 1329 ihren Hof zu Schnait als Lehen auftrugen, eine weitere Frühmesse Eberhard von Gromberg, Kirchherr zu Lauchheim, den 17. Sept. 1354 mit Einwilligung der Kirchenvögte Ritter Konrads von Gromberg und Eberhards von Gromberg des Ehringers unter Übertragung des Verleihungsrechts an den Dekan von Bopfingen und den ältesten von Gromberg, ein späterer Eberhard, Ulrichs von Gr. Sohn, den 8. Sept. 1394 ein Seelgeräthe in der Pfarrkirche zu Gunsten des ganzen Geschlechts. Bereits am 16. Okt. 1440 überließ Eberhard von

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 612. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_612.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)