Seite:OberamtEllwangen 616.jpg

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Forst und Vogel kommen im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1339, sodann 1399, 1401 (s. u. Neunheim, Röhlingen, Killingen) genannt vor. Weiter erscheinen sie seit den 30er Jahren des 15. Jahrh. durch Vermittelung itzlingischen Besitzes in demjenigen der Kommende Kapfenburg: der „Hof zum Forst zwischen Lippach und dem Hornsperg gelegen“ wurde den 14. Mai 1434 von Konrad von Itzlingen, welcher ihn als ein freies Eigen von seinem Vater ererbt hatte, um 1271/2 fl., der Hof „Vogelhof genannt unter dem Hornsperg gelegen“ den 4. Dez. 1436 von Heinrich von Weischenfeld zu Trendeln gesessen und Hans von Breitenstein zu Oettingen um 205 fl. an diese Kommende verkauft. Nach der S. 610 genannten Designation von 1686 waren Forst und Vogel ein Hof mit 2 Unterthanen, aller Jurisdiktion nach kapfenburgisch, katholisch, nach Lauchheim pfärrig; 1733 werden 2 deutschordensche Halbbauern zu Forst genannt.

Gromberg, Weiler, 11/2 km nordöstlich von L., hübsch unterhalb der Gromburg zwischen Wald- und Obstbäumen gelegen.

Gromberg, früher Gruwenberg, Grumberc, Gruenberch, Grunberg, Gruenberg, Grünenberk, Gruwenberch, Graunberg, Graumberg, auch Grawenberg u. s. w., geschrieben – ein mit dem althochdeutschen grôni = grün in Verbindung zu setzender Name – erscheint frühe als der Sitz eines nach der hiesigen Burg (s. o.) sich nennenden Rittergeschlechts, wohl namentlich Ministerialen der Grafen von Oettingen.

Es gehörten zu dieser Familie, welche zwei mit dem Rücken gegeneinander gekehrte Sicheln im Wappen führte, im 13. Jahrhundert zunächst einige Eberhard: E. im Jahr 1235 Zeuge Heinrichs von Waldhausen (OA. Welzheim, Wirt. Urkb. 3, 357); den 2. Mai 1260 desgl. bei der Gründung des Kl. Mödlingen (bayr. AG. Dillingen), im Jahr 1267 Ministeriale der Grafen von Lechsgmünd und Graisbach (Histor. Abhandlungen der bayr. Akademie der Wissenschaften II, 456, woselbst Beil. VIII Nr. 76 eine Abbildung des Siegels); E. der Jüngere den 3. Jan. 1273 Zeuge des Schenken Gerung von Ehringen; E. den 10. August 1274 desgl. der Grafen Ludwig und Konrad von Oettingen; E. der Ältere (magister) den 27. März 1275, E. der Jüngere den 1. Juli d. J. desgl. des Grafen Ludwig; E. der Ältere den 9. März 1278 Schenker der Hälfte eines Hofes in Ehringen (bayr. AG. Nördlingen), welchen Adelheid Rodlerin, Wittwe Gerungs von Ehringen, dem Kl. Zimmern vermacht hatte, an dessen Marienaltar; E. der Jüngere den 15. März 1280 Zeuge des Gr. Ludwig von Oettingen; E. den 10. Juli 1284 desgl. Walthers von Stein; E. den 25. Mai 1287 desgl. Graf Ludwigs von Oettingen; E. im Jahr 1293 Verkäufer einer von den Grafen von Oettingen zu Lehen gehenden Fischenz in Löpsingen (bayr.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_616.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)