Seite:OberamtEllwangen 622.jpg

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555/8 Mrg. 24,8 Rth. Äcker, 176/8 Mrg. 20,9 Rth. Wiesen mit einer Scheuer und eingebauten Schafstallungen unter einem Dach, dabei ein laufender Brunnen. Die Markung ist ausschließlich im Besitz des Staates, vom Deutschorden herrührend, war bis zum Jahr 1821 als Schäfereigut mit der benachbarten Domäne Kapfenburg, von da an als kleine Meierei getrennt verpachtet, im Jahr 1877 mit den zugekauften Schönberghöfen zu einer Domäne vereinigt und das Wohnhaus mit Zugehör abgebrochen, endlich auf Markung Forst und Vogel, Hettelberg, Hundslohe und Lauchheim, theils vom Deutschorden herrührend, theils zugekauft: 154/8 Mrg. 47,8 Rth. Äcker, 336/8 Mrg. 30,1 Rth. Wiesen. (Notizen von Kam. Rapp.)

Wenn im J. 1359 Eberhard von Gromberg ze dem Schönenberg gesessen genannt wird, so wird darunter dieser Weiler zu verstehen sein. In der Folge aber theilte derselbe 1454–70 die Geschicke Mohrenstettens und werden hier im J. 1656 3 Haushaltungen, 1733 2 Halbbauern, 1 Löhner gezählt. In württembergischer Zeit gieng der Hof in Privathände über und wurde in 3 Theile getheilt, das Ganze 1876 vom Staat um 32.000 fl. gekauft und theils zu Wald angelegt, theils mit Lindstetten zu einer Domäne verbunden.

Stetten, Weiler, 11/2 km nördlich von L. im Jagstthal gelegen. Auf den Edeläckern westlich von Stetten ein festes Lager.

Der Weiler ist wohl dasjenige Stetin, an welchem der Pförtner des Klosters Ellwangen bereits im Anfang des 13. Jahrhunderts Zehnten bezog (Wirt. Urkb. 2, 425) und woselbst das Kloster Zimmern den 31. Juli 1318 ein Gütchen gegen eine Hofstatt der Kirche zu Lauchheim vertauschte. Im J. 1354 wurden hiesige Gülten zur Stiftung einer Lauchheimer Frühmesse verwandt, im J. 1374 verzichteten Mitglieder der Familie Gromberg auf Ansprüche an hiesige Lehen zu Gunsten des Deutschen Ordens (S. 607). Im J. 1686 erscheint der Weiler mit seinen 8 Haushaltungen in denselben Rechtsverhältnissen, wie die vorhergehenden, 1733 wurden hier 1 Bauer, 2 Halbbauern, 4 Löhner, 1 Söldner gezählt.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 622. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_622.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)