Seite:OberamtEllwangen 624.jpg

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Die Kirchenpflege besitzt 14.400 M., außerdem besteht eine Stiftung von Graf Philipp Karl von Oettingen-Baldern, Domherrn zu Cöln, Speier, Eichstätt, mit 1000 fl., für Handwerkerlehrlinge.

Der Name des früher auch Lidbach, Litbach, Littbach geschriebenen Ortes ist vielleicht von dem althochdeutschen lidu, lith = ? Wasser und Bach, oder von einem nicht ganz seltenen, wahrscheinlich zwar nicht deutschen, aber mehrfach auf deutschem Gebiet vorkommenden und mit deutschen Elementen zusammengesetzten Stamm für Flußnamen Lup, sowie dem althochdeutschen aha, ach = Wasser, Bach, Fluß abzuleiten (vgl. Förstemann, a. a. O. Sp. 999. 1026; Buck, a. a. O. S. 1, 165).

In die Geschichte tritt Lippach ein als der Sitz eines nach ihm genannten Ortsadels, indem im J. 1153 Liutfried von Litebach als Zeuge in einer die Kirche zu Unter-Schneidheim betreffenden Urkunde (Wirt. Urkb. 4, 359), im J. 1239 ein Ritter Heinrich von Litbach mit seinen Söhnen als Zeuge des Ritters Eckehard von Bopfingen vorkommt (Wirtb. Urkb. 3, 427); auch Ekkehart von Litebach, Vater von Agnes Gemahlin des im 1. Viertel des 14. Jahrhunderts genannten Heinrich von Reichen zu Bissingen (bayr. AG. Höchstätt), dürfte hieher zu beziehen sein (vgl. Steichele a. a. O. 3, 585). In der Folge scheinen die benachbarten Familien von Gromberg und von Pfahlheim ganz oder theilweise im Besitze des Orts gewesen zu sein, nannten sich wenigstens nach demselben; so den 14. Juni 1311 Eberhard von Grunenberk genannt von Litbach (s. o.), in den Jahren 1357–1378 Ritter Rudolf von Pfahlheim, 1396, 1403 Lutz von Pfahlheim „von Lippach“, zu Lippach gesessen. Genannter Rudolf insbesondere verwies nach Ostern (24. März) 1364 seine Gemahlin Ursula, Eberhards von Königsegg Tochter, mit ihrer Heimsteuer und Morgengabe im Betrag von 1500 Pfd. Hllr. unter Einwilligung des Abts Kuno von Ellwangen als des Lehensherrn auf das Weiler zu „Tötenrod“, das Weiler zu „Elwinswinde“, je ein Gut zu Erpfenthal, zu Kraßbronn, zu Haselbach, das Lehen zu Hart, je einen Hof zu dem Berg (OA. Neresheim), zu Beerhalden, des Zehen Hof zu Lippach, bestellte auch den genannten Eberhard von Königsegg und Dietrich von Westhausen zu Trägern. Allein Rudolf von Pfahlheim, wohl der Enkel des vorgenannten, verkaufte ums Jahr 1440 seinen hiesigen Besitz „Lippach das Weiler mit etlichen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 624. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_624.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)