Seite:OberamtEllwangen 628.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Oettingen zugleich im Namen von dessen Brüdern, den Grafen Ulrich und Wilhelm, zu Mannlehen, verkaufte aber bereits am 23. Juni 1451 seine zwei hiesigen Höfe, einen Eigen, den andern Lehen, wie er sie von seinem Vater Georg sel. mit seinen Brüdern ererbt und sie ihm bei der Theilung zugefallen, um 360 fl. an Graf Ulrich von Oettingen. Im Besitze der öttingischen Familie blieb denn auch Finkenweiler bis in die neuere Zeit, wenn es gleich an Bauern hinausgegeben wurde, und werden daher im J. 1733 die beiden hiesigen Halbbauern als öttingen-baldrisch genannt. Erst mit der Gefäll- und Zehentablösung erloschen die öttingenschen Rechte hierselbst. Die Gebäude selbst stunden früher näher bei Lippach und wurden nach Anfang des vorigen Jahrhunderts von Graf Maximilian von Oettingen-Baldern an ihre jetzige Stelle verlegt.

Lindorf, Weiler, mit eigener Markung, liegt fast 3 km nordöstlich von L., auf leichter Anhöhe rechts der Jagst; nordöstlich davon „Kapelläcker“.

Der Weiler wird zuerst im Gült- und Rechtsbuch des Klosters Ellwangen vom Jahr 1339 (s. u. Röhlingen), sodann aus Anlaß der Verpfändung des Jahrs 1466 (S. 625) erwähnt; im J. 1733 zählte er 2 Bauern, 1 Halbbauer, 1 Löhner, sämmtlich öttingen-baldrisch (vgl. auch unten Zöbingen).


11. Neuler,
Gem. II. Kl. mit 1510 Einw. 1. Neuler, Pfarrdorf, mit Schafhaus, Haus, Schliermühle, Haus, Ziegelhütte, Haus, 684 Einw., wor. 5 Ev., Fil. von Adelmannsfelden, OA. Aalen. 2. Bronnen, Weiler mit Binderhof und Hurrlesrain, Haus, 143 Einw., wor. 3 Ev., 3. Burghardsmühle, Haus, 10 Einw., wor. 9 Ev., 4. Burgstall, Haus, 2 Einw., 5. Ebnat, Weiler, mit Kohlwasen, Haus, 70 Einw., wor. 1 Ev., 6. Gaishardt, Weiler, 276 Einw., wor. 79 Ev., 7. Haldenhof, Hof, 13 Einw., wor. 1 Ev., 8. Himmelreich, Haus, 10 ev. Einw., 9. Leinenfirst, Weiler, 86 Einw. wor. 1 Ev., 10. Pfaffenhölzle, Weiler, 11 Einw., 11. Ramsenstruth, Weiler, 199 Einw., wor. 1 Ev., 12. Schönbergerhof, Hof, 6 Einw.

Der ansehnliche Ort liegt auf der zwischen Kocher und Jagst sich ausbreitenden Liashochfläche etwas geschützt in der nach Süden hangenden Mulde, am Beginn eines nach Südwesten

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 628. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_628.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)