Seite:OberamtEllwangen 632.jpg

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Sölden und mehreren anderen einzelnen Stücken an Wiesen und Äckern erfolgten (vergl. Wirt. Franken 8, 497). Durch die Konvention vom 15. August 1746, welche die langwierigen Streitigkeiten beilegte, die sich an das Aussterben des limpurgischen Mannsstamms im J. 1713 anschloßen[ws 1], kamen die lehensherrlichen Rechte an das Haus Brandenburg-Ansbach (Prescher, Limpurg 2, 415), nach der Abtretung der ansbachischen Lande an das preußische Königshaus im Jahr 1791 an letzteres, aus welchem K. Friedrich Wilhelm II. den 13. Dezember 1792, K. Friedrich Wilhelm III. den 14. Mai 1798 die Belehnung ertheilten. Aber auch sonst kam der Ort, ohne daß das Genauere hierüber bekannt wäre, meistens in den Besitz des Kapitels, welches hier zeitweise ein dem Kapiteloberamt untergeordnetes Amt hatte. So erscheint denn Neuler im J. 1733 – wie auch die Schliermühle – mit 10 Bauern, 6 Halbbauern, 22 Löhnern, 29 Söldnern (zus. 67) beim Kapitelamt, während nur 2 Halbbauern und 2 Söldner als vohensteinisch (d. h. zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörig) bezeichnet werden. Im Anfang des laufenden Jahrhunderts waren von den 4 adelmannsfeldischen Unterthanen (22 Seelen) 3 gemeinschaftlich von vohensteinisch, 1 von onzisch.

Eine Hube zu Niuler dem Dorf, „was des von Haistershofen“, hatte 1376 (oder 1377) der lange Cunrat von Snaitberg (Schnaitberg OA. Aalen) von Württemberg zu Lehen (Württ. Vierteljh. 8, 142).

Die dem Kapitel Ellwangen zustehende Schliermühle wurde im J. 1567 aus einem Erblehengut in ein Falllehengut verwandelt.

Zwischen Neuler und Bronnen fand man früher Agat in großen Stücken, welche zu Feuer- auch Flintensteinen verwendbar waren (Korn a. a. O. 2, 50).


In kirchengeschichtlicher Hinsicht ist die Pfarrei der Kirche sehr alt, denn die aus dem 12. Jahrhundert stammenden Annalen des Klosters Ellwangen sagen, die Kapelle zu Adelmannsfelden habe in neuerer Zeit, bis ca. 1120, zu Neuler gehört (Monum. German. S. S. 10 p. 19). Den 10. Febr. 1328 inkorporirte sie Bischof Friedrich von Augsburg der Abtei, was Kardinal Pileus am 12. Juli 1379 bestätigte. Als Inhaber derselben werden z. B. genannt: im J. 1383 Berhtold, 1395 Claus Engler, 1490 Georg Seuberlich, 1490 Sebastian Hertfeld, 1494

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 632. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_632.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)