Seite:OberamtEllwangen 650.jpg

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eine Mahlmühle, die Hammermühle, und eine Sägmühle in Hardt, 2 Bierbrauereien in Pfahlheim.

An Waldungen besitzt Pf. 30 Morg., Halheim 1 Morgen, Hardt mit Hirlbach 5 Morgen. Aus den Weiden bezieht jährlich Pf. 1800 M., und 400 M. aus Allmanden, Beersbach 460 M., Halheim 700 M., Hardt und Hirlbach 600 M., Hochgreut 425 M., aus dem Pferch Pf. 800 M., Beersbach 60 M., Halheim 200 M., Hirlbach 100 M. – An Stiftungen sind vorhanden die Pfarrkirchenstiftung in Pf. mit über 43.000 M., Schulfondspflege daselbst 1543 M., in Halheim Kapellenpflege 59.723 M., hierunter ist aber begriffen das verwilligte Kirchenbaukapital nach Pfahlheim mit 28.596 M.

Über die Alterthümer s. oben S. 325 f., 338 f., 341, 353, 356 ff. Vor 150 Jahren brach gleichfalls ein Pferd ein (s. S. 361). Der Rennweg läuft gegen Zöbingen, dann kommen noch vor die Namen grasiger Weg, Römereichen, Diebswiesen, Hochweg, Silberwäßele, Pfahl, Schießmauer (beim Pfeifhäusle), Osterberg, Sonnenwiesen, Sonnenbach. Im August 1884 grub Oberamtspfleger Steinhardt neben den schon geöffneten (siehe S. 356 ff.) fünf weitere Gräber mit schönen Beigaben aus, darunter ein blaues Trinkglas, das von einem Netz aufgeschmolzener Glasfäden von gleicher Farbe umgeben ist; (siehe K. M. Kurtz im Anzeiger des germ. Nationalmuseums in Nürnberg, wohin auch die Gegenstände gekommen sind, Jahrg. 1885, S. 169 ff. mit Abb.)

Pfalheim, Pfahlheim, auch Phaulhein u. s. w. geschrieben, wird erstmals genannt, als Ritter Konrad von Phalheim, Ministeriale der Ellwanger Kirche, den 16. April 1218 um seiner Sünden willen seinen Hof dahier dem h. Veit in Ellwangen zum Zwecke der Haltung eines ewigen Lichtes auf dem h. Kreuz- und Johannes-Evangelisten-Altar nach seinem Tode als Leibzinslehen aufträgt (Wirt. Urkb. 3, 68). Bis zu dem Schluß des 15. Jahrhunderts werden Angehörige dieses ellwangischen, auch öttingischen Dienstmannen-Geschlechts namentlich in Ellwanger, auch in Oettinger Urkunden häufig genannt:

So Konrad auch noch den 24. April 1229 Zeuge in einer öttingen-ellwangischen Sühne (ebendaselbst 259); wohl ein anderer Konrad den 10. Februar 1261 Zeuge Rudolfs von Hürnheim, den 2. August d. J. bei einem Vergleiche zwischen Abt Otto von Ellwangen und Kraft von Lohr (OA. Crailsheim) als Tädingsmann genannt, den 16. Juni 1262 als Ellwanger Ministeriale Zeuge bei einem Tausche Ottos und des

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 650. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_650.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)