Seite:OberamtEllwangen 659.jpg

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Hof, einem Holz, dem Hirtenamt, mit allen Gerechtigkeiten, Vogteien, Gerichtszwängen, Oberkeiten, Freiheiten, Herrlichkeiten, Begriffungen, Freveln, Bußen, Nutzen u. s. w. (d. h. den größten Theil des Orts Halheim). – Auch das Kapitel Ellwangen erwarb hier in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts mancherlei Besitz an Gut und Wald. So waren denn im Jahr 1733 hier fürstlich ellwangisch (Amts Pfahlheim) 6 Bauern, 13 Löhner, kapitelisch 2 Söldner (zusammen 21 Unterthanen). – Ein Hof hatte 1466 zur Pfandschaft Baldern gehört (S. 625).

Die „Allerheiligenkirche“ oder eigentlich nur Kapelle dahier wird im J. 1429 erwähnt; am 4. März 1597 wurde ein Ablaß für sie gewährt.

Hardt, Weiler, 3 km nordwestlich von Pf. auf der rechten Seite der Roth gelegen.

Der Weiler Hardt – Hart bedeutet althochdeutsch Wald, (Förstemann, Ortsnamen Sp. 736) – kommt zuerst im Jahr 1364 in Folge pfahlheimischen Lehensbesitzes von der Abtei Ellwangen genannt vor (S. 624), sodann als Konrad von Holzingen (bayr. AG. Ellingen) und seine eheliche Hausfrau Anna von Schwänningen am 16. Juni 1429 den großen und kleinen Weiher zu der Hart sammt der Fischenz und Grasweide, sowie sonstiger Zugehör, die Mühle an letzterem, den Weiher zu Stypperg, allen ihren Theil der Nutzung an Harter Gemeinde, an Holz und an Weide, um 600 fl. an die 2 Dinkelsbühler Bürger Fritz Hofer und Seytz Berlen, Mertein von Eyb und seine eheliche Hausfrau Elisabeth den 10. Nov. 1430 mit Besitz zu Haselbach drei hiesige Güter, dabei ein ellwangisches Lehensgut, sowie Holzantheil, an dieselben um 140 fl. verkauften und der erstere Mitkäufer dem zweiten am 1. Mai 1434 seinen Antheil an dem Erwerb um 400 fl. überließ. Berlen dürfte hier ein Hammerwerk angelegt haben, denn sein Schwiegersohn, Friedrich Bosch, gleichfalls Bürger zu Dinkelsbühl, verlieh am 5. Juni 1481 an den Hammermeister Hans Stiglitz seinen Hammer am großen Weiher zu der Hardt, unter genauer Festsetzung der Rechte des Belehnten, zu Erbrecht, verkaufte aber den 29. Sptbr. 1482 den meisten von seinem Schwiegervater herstammenden Besitz, die beiden Weiher, Hammer und Schmidhütte, vier Güter dahier und zwei zu Haselbach, um 1150 fl. an den Propst Albrecht von Ellwangen. Auch die Propstei gab den Hammer als Lehen hinaus, verkaufte ihn aber in der letzten

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 659. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_659.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)