Seite:OberamtEllwangen 686.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Diemar (Württ. Vjsh. f. Landesgesch. 1, 207), sodann aus Anlaß umfangreichen Ellwanger Besitzes im Gült- und Rechtsbuch von 1339 erwähnt. Weiterhin überließ Kloster Ellwangen den 14. Februar 1399 zur Wiederlegung der Zehnten zum Forst, zum Vogel, zum Neugereuth, zum Nültzen und zu Hirschau (s. S. 680) an die Messe, welche Konrad der ältere im Münster zu Ellwangen innehatte, seine Vogtei und Vogtrechte auf dem Hofe zu Newerhain, den der Götz baute: jährlich 8 Schill. Hllr. und 4 Viertel Haber. Der Ort war bereits zwischen der Propstei und dem Kapitel getheilt, als im J. 1557 die Neunheimer Einwohner von der Stadt Ellwangen gewisse Vergünstigungen an deren angränzendem Holz Kolterrain eingeräumt erhielten. Mit Genehmigung der beiden Gemeindsobrigkeiten wurde den 20. April 1724 zur Abschneidung der seitherigen Unordnungen eine Gemeindsordnung eingeführt. Auch im J. 1733 zählten 4 Bauern, 1 Halbbauer, 8 Löhner (zus. 13) zum fürstlichen Ammanamt, 4 Bauern, 4 Halbbauern, 3 Löhner, 1 Söldner (zus. 12) zum Kapitelamt und war die Jurisdiktion der Propstei und dem Kapitel gemeinschaftlich.

Neunstadt, Weiler, stark 2 km westlich von R. an der Ellwanger Landstraße. Das einsam am Ostsaum des Dörfleins liegende Kirchlein zu den 14 Nothhelfern hat an der Südseite einen Stein mit der Jahreszahl 1482, über dem Westeingang die Jahreszahl 1722. Auf dem Westgiebel sitzt sehr malerisch ein steinernes achteckiges Dachreiterthürmchen mit kleinen Spitzbogenfenstern. Das Innere enthält einen schönen schlanken etwa lebensgroßen gothischen Kruzifixus im Chorbogen und viele gutgeschnitzte gothische Heiligenbilder. Schönes Altarblatt auf dem Hochaltar.

Die Vogtei zu Niwenstat, Newnstat, das dazu gehörige Gericht, sowie alle sonstigen Zugehörden, wie er diese Vogtei gewöhnlich hergebracht hatte, verkaufte Graf Ludwig der Ältere von Oettingen den 20. September 1329 um 160 Pfd. Heller an Konrad von Pfahlheim Konrads Sohn und seine Ehefrau Katharina unter Vorbehalt der Wiedereinlösung innerhalb 4 Jahren und unter der weiteren Bestimmung, daß, wenn dieselbe nicht innerhalb genannter Zeit erfolge, der Besitz vom Haus Oettingen zu Lehen gehen solle. Wie er sie von Konrad von Pfahlheim beziehungsweise seinem Vater Lutz ererbt hatte, verkaufte Rudolph von Pfahlheim am 27. Juli 1429 mit dem

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 686. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_686.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)