Seite:OberamtEllwangen 690.jpg

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Hohenbergs, der auch die eigentliche Kirche der Gemeinde trägt. Die Filialkirche zum h. Franciscus im Dorf ist 1742 im Zopfstil erbaut und wurde 1882 gegen Westen verlängert. Am gut gemalten Altarblatt des Hochaltars: Maria mit dem Leichnam des Herrn, unten Verdammte in Flammen der Hölle, steht: Joseph Koch pinx. An dem Gemälde des linken Seitenaltars: der heil. Franciscus, vom Gekreuzigten die Wundenmale empfangend, steht: F. M. G(eiger) pistor Ellvaci 1745. J. A. Koch pinxit. Dabei das Wappen des F. M. Geiger. An der Decke sind Fresken, an der Seitenlehne eines Kirchenstuhls die Jahreszahl 1753. Außen an der Westseite der Kirche ein schwerer Metallguß mit dem Relief eines Heiligen, aus dem vorigen Jahrhundert; derselbe soll tief im Boden gefunden worden sein.

Der Begräbnisplatz wurde 1882 angelegt; das Rathhaus 1876, das Schulhaus 1842. Es unterrichten 2 Lehrer in R., einer in Hohenberg und einer in Hummelsweiler.

Trinkwasser ist reichlich vorhanden, 17 laufende, 150 Pump- und 3 Schöpfbrunnen. Wetten bestehen in allen größeren Parzellen. Die ganze Markung ist quellenreich; über sie fließen der Ohrbach, die Roth, der Birkenbach, Glasbach, Stadelbach, Einsiedelsbach, Fuchsbach. Weiher bestehen etwa 18, von 1/2–22 Morgen groß, außerdem liegen in verschiedenen Wiesenthälchen Überreste von Dämmen früherer Weiher.

Die Erwerbsmittel sind Feldbau und Taglohnarbeiten, besonders im Walde, das Schreiner-, Zimmer-, Maurer- und Schuhmachergewerbe ist stark vertreten; auch werden Holzschuhe und Besen verfertigt. Drei Mahlmühlen, sechs Sägmühlen, drei Bierbrauereien bestehen; die früher hier bestandene Glashütte ging vor etwa 10 Jahren ein (s. u.).

Der Name Rosenberg ist wohl eher von der Rose, einem im Mittelalter beliebten, poetischen, bald fingirten, bald aus der Phantasie an gewisse Örtlichkeiten künstlich gehefteten Namen – vergl. auch den westlicher gelegenen Rosengarten – als von dem althochdeutschen hros, heutzutage Roß, abzuleiten (s. Buck a. a. O. 220; Förstemann, Ortsnamen Sp. 852).

Die Geschichtserzählung bei Röder, Geographie und Statistik Wirtembergs 2, S. 174, in Rosenberg sei das Stammhaus der altadeligen Familie von Rosenberg gewesen, welche im Jahr 1401 ausgestorben und deren Herrschaft mit Geiselroth, Ober- und Unter-Knausen, Birkhof an Ellwangen gefallen sei, scheint sich

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 690. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_690.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)