Seite:OberamtEllwangen 693.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ammanamt. Doch rückte auch hier Preußen im J. 1796 die Grenze seiner Landeshoheit vor, so daß 2 Unterthanen unter dieselbe fielen (vergl. S. 594. 315. 482).

Herlingshof, Hof, 1 km nordöstlich von R. Er erscheint im J. 1733 mit 1 Bauern beim fürstlichen Ammanamt.

Hinterbrand, Weiler, stark 4 km südlich von R., und 2 km südlich von Hohenberg am Nordfuß des Schönbergs, von Wäldern umschlossen; nach Hohenberg schulpflichtig.

Hinterbrand sowie Vorderbrand werden im J. 1733, jenes mit 2 Löhnern, 3 Söldnern, dieses mit 1 Bauern, als vohensteinisch aufgeführt und ersteres erscheint im Anfang des laufenden Jahrhunderts mit 7 Bürgern und im Ganzen 34 Seelen zu 5/7 als von onzisch, zu 2/7 als von gültlingisch.

Hochthänn, Weiler, 3 km westnordwestlich von R. gelegen, dazu gehört Zollhaus, Haus, und Zollhof, Weiler, ganz nahe nördlich von Willa (s. u.) gelegen, nach Hümmelsweiler schulpflichtig.

Hochthänn (wohl vom Tannenbaum abzuleitender Name) gab es in älterer Zeit zwei: ein Groß- und ein Klein-Hochthänn, indem in der Beschreibung des Ellwanger Bannforsts vom J. 1024 ein Hohentenne minus, aus Anlaß der Verpfändung des Schlosses Thannenburg mit Zugehörden in den Jahren 1463 und 1472 Hohentenn das mindere genannt wird. (S. 546). Wie sich beide zu einander verhalten haben, insbesondere wo das eine oder das andere gelegen gewesen, ob sie etwa jetzt in ein Ganzes verschmolzen oder das eine derselben abgegangen, ist nicht mehr zu erheben, auch schon die Vermuthung ausgesprochen worden, Klein-Hochthänn sei etwas nördlicher gelegen gewesen als das heutige Hochthänn (vergl. S. 301).

Im J. 1345 verkaufte Fritzen von Burleswagen Gattin Uta (Guta) mit ihren Söhnen Seitz und Ehrenfried und ihren Töchtern Burgsinde und Grete 4 Güter zu Hochthänn an die Abtei Ellwangen und nach Einlösung der verpfändeten Herrschaft Thannenburg (1472) verlieh Propst Albrecht am 18. Dez. 1504 dem Berthold Stephan einen hiesigen Hof.

Weiterhin erscheint im J. 1367 hiesiger Besitz als vellbergisch (S. 562): wohl der Hof, welchen Hans Bartholomäus und Hieronymus Gebrüder von Vellberg den 22. Febr. 1519 an die Markgrafen Georg und Kasimir von Brandenburg um

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 693. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_693.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)