Seite:OberamtEllwangen 706.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bruders der Ehefrau des Fr. Ziegler, auf Grund eines Gesichtes angegeben, was die Altarblätter der Nebenaltäre darstellen sollen: auf dem einen der hl. Joachim, sein Töchterlein Maria an der Hand führend, unter ihren Füßen die Schlange, auf dem anderen der hl. Josef, den Jesusknaben an der Hand führend; – was denn auch der Stifter treulich ausführen ließ (Notiz von Busl). Die Unterhaltung der Kapelle ruht auf der Stiftungspflege; der Begräbnisplatz ist in Ellwangen.

Das Schulhaus wurde 1846 erbaut; es unterrichtet ein Lehrer und ein Lehrgehilfe. Weitere Schulen sind in Eggenroth und Rotenbach. Auch ein eigenes Rathhaus besteht in Schrezheim, ein Revieramt, sowie das Bad, ein stattliches zweistockiges Gebäude mit schönem Garten, s. o. S. 38.

Die Burg Schrezheim lag am Nordsaum des Dorfes.

Der Ort ist mit gutem Trinkwasser aus 11 laufenden und 11 Pumpbrunnen hinlänglich versehen; auch die Markung ist quellenreich; es fließen darüber die Jagst, der Rotenbach, Frankenbach oder Sizenbach.

Noch 10 Weiher bestehen, von 16 Ar bis 4,4 Hektar, 6 giengen ein. – Die Haupterwerbsmittel kommen aus Feldbau und Viehzucht; der Wiesenbau ist ausgedehnt. Kleinere Ziegeleien, 6 Mahlmühlen, 7 Sägmühlen und 2 Bierbrauereien sind vorhanden. Die Kapellenstiftung beläuft sich auf 13.126 M., eine Stiftung für eine Industrieschule auf 1121 M.; die Kapellenstiftung in Eggenroth besitzt 2500 M., die in Espachweiler 550 M., die in Rotenbach 2200 M.

Der zu Schr. gehörende Weiler Schleifhäusle, mit Kapelle, liegt 1 km südlich am Eintritt des Sizenbachthales ins Jagstthal unten am sog. Schleifweiher. Über dem Triumphbogen der Kapelle steht die Jahreszahl 1737, über dem Eingang sieht man, aus dunklem Thon gebrannt, Maria mit Kind, wohl Schrezheimer Arbeit (vergl. S. 427). Die Glasurmühle liegt im selben Thal, einen starken Kilometer südwestlich von Schr.

Das Dorf, dessen Namensdeutung schwierig und unsicher und welches nicht mit Schretzheim bayr. A.G. Dillingen zu verwechseln ist, hat keine bedeutende Geschichte. Zwar wird eine Agnes Schrezheimerin in den Jahren 1372, 1380, 1393, 1395, ihr Sohn, der Predigermönch Johannes 1393, 1395 aus Anlaß von Gutskäufen und -Verkäufen und noch im J. 1622 ein Schlößchen dahier genannt, allein daß es eine altadelige Familie

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 706. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_706.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)