Seite:OberamtEllwangen 720.jpg

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vorigen Jahrhundert und ist innen mit Gemälden und Skulpturen aus derselben Zeit geschmückt.

Der Name Saverwang, früher auch Saferwanch, Sauerwang geschrieben, ist, was die erste Hälfte desselben betrifft, entsprechend der heutigen Aussprache (Sâferwang) wohl eher mit dem ahd. saf, Saft, in Verbindung zu bringen (Vogelmann) als von einem vordeutschen Fluß- oder Bachnamen, sura, Sauer, oder aber vom Adjektiv sauer, indem sumpfige Wiesen und ihr Gras als sauer bezeichnet werden, abzuleiten (Buck a. a. O. 229, vergl. Förstemann, Ortsnamen Sp. 1411); die zweite Hälfte Wang bedeutet Ebene, Feld.

Der Weiler kommt im ellwangischen Gült- und Rechtsbuch von 1339 in Folge von Zehntberechtigung Ellwangens genannt vor, ums J. 1364 wird eines ellwangischen Lehens, im J. 1464 eines Eigenguts zu Sauerwang gedacht und im J. 1733 bildete der Ort mit 2 Bauern, 4 Halbbauern, 4 Löhnern, 6 Söldnern (zus. 16) einen Bestandtheil des fürstlichen Ammanamtes.

Ein Ortsadel dieses Namens, von welchem die Sage spricht, und welchem insbesondere ein Deutschordensritter und Kreuzfahrer Christoph von S. angehört haben soll, ist so wenig als schwabsbergischer Besitz dahier geschichtlich beglaubigt.

Schwenningen, Weiler, 21/2 km westnordwestlich von Schwabsberg auf der Höhe gelegen, nach Neuler schulpflichtig. Die Kapelle zum heil. Blut Christi, mit vieleckigem Chor und hübschem Thürmchen an dessen Südseite, stammt aus dem vorigen Jahrhundert. Dabei steht eine prächtige Linde. Das Innere enthält Kunstwerke aus verschiedenen Zeiten. Auf dem Altarblatt des Hochaltars ist dargestellt Christi Tod von G. Lacher, München. Am linken Seitenaltar Mariä Himmelfahrt mit der Unterschrift: F. M. Fidicen (Geiger) pistor Elvaci. 1737. An der Decke des Schiffes sieht man die Verherrlichung der katholischen Kirche, an der Decke des Chors Krönung Mariä. Im Triumphbogen stehen 2 alte Holzfiguren, mater dolorosa und St. Nikolaus. Außerdem besitzt die Kapelle eine Pieta aus der Renaissancezeit und einige gut gemalte Epitaphien, eines davon mit ex voto 1689. Der Stifter, nach dem Wappen Propst Heinrich Christoph von Wolframsdorf, (1687–89) kniet vor Christus. – Die Kapelle ist eine sehr alte Wallfahrt (s. auch o. S. 178).

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 720. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_720.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)