Seite:OberamtEllwangen 735.jpg

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an beständigen Gefällen zu 252 fl. 54 kr. 4 Hllr., an unbeständigen zu 245 fl. 33 kr., im Ganzen zu 498 fl. 27 kr. 4 Hllr. angeschlagen, was kapitalisirt 14.206 fl. 3 kr. 6 Hllr., mit Waldungen im Betrag von 445 fl. zusammen im Ganzen einen Anschlag von 14.651 fl. 3 kr. 6 Hllr. ergab.

Mit Mönchsroth bildete Gaxhardt überhaupt eine politische und kirchliche Gemeinde, bis es im J. 1810 von Bayern an Württemberg abgetreten wurde.

Die Zehnten dahier, sowie zu Kaltenwag und Strambach stunden wenigstens am Ende des vorigen Jahrhunderts genanntem Kloster Maihingen zu.

Gerau, Weiler mit Kapelle, 21/2 km südlich von St. in einem leichten Hochthälchen; nach Thannhausen schulpflichtig. In der Kapelle eine schöne spätgothische Madonna mit Kind, fast lebensgroß in Holz geschnitzt, das Kind hält einen Vogel.

Ein Hof zu Gerau, früher auch Gehren, Gereu, Gerhof genannt, kam den 17. Juli 1495 aus dem Besitz der Nürnberger Familie Rietter in denjenigen der dortigen Deutschordenskommende (vergl. unten, Königsrothermühle). In der Topographia Ellvacensis vom J. 1733 werden hier 2 Bauern, 1 Löhner als fürstlich ellwangisch Amts Pfahlheim, 1 Bauer als öttingen-wallersteinisch (?), 1 Löhner als dinkelsbühlisch (zus. 5 Unterthanen) bezeichnet, in dem Beschrieb des Vogteiamts Schneidheim vom J. 1788 jedoch werden hier ellwangische, öttingen-spielbergische und deutschordensche Unterthanen aufgeführt (s. auch S. 748. 762).

Kaltenwag, Weiler, mit Mühle, 4 km nordöstlich von St. an der Roth oder Rothach.

Kaltenwag war früher – 2 Höfe, 1 Mühle, 1 Hirtenhaus – öttingen-spielbergisch, Oberamts Mönchsroth; der Zehnte stund dem Kloster Maihingen zu (vergl. S. 734 und oben).

Kreuthof, Hof, 11/2 km nördlich von St. hoch gelegen.

Der schon im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1339 genannte Hof „zem Gerut“, „zum Gereut“ scheint am Ende des 14. Jahrhunderts und später der Familie von Thannhausen zugestanden zu haben, bis ihn Lutz von Thannhausen ums Jahr 1457 an den Dinkelsbühler Bürger Peter Theurer, welcher schon den 29. Sept. 1454 von der Heiligenpflege zu Stödtlen ein Gütlein zum Gereut gelegen um 35 fl. rh. erworben hatte, verkaufte. Zwar behauptete Graf Ulrich von Oettingen, der Hof sei sein verschwiegen und heimgefallen Lehen, von welchem Theurer abtreten solle, allein Lutz erklärte vor dem Rottweiler Hofgericht, sein Vater und

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 735. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_735.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)