Seite:OberamtEllwangen 737.jpg

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haben, muß dahin gestellt bleiben, denn die urkundlich genannten Herren von Roden, z. B. der 1147 als Zeuge des ellwangischen Ministerialen Sigiboto erwähnte Ulrich von Roden (Wirt. Urkb. 2, 42), sowie die späteren Diemar, Ulrich u. s. w. von Roden, welche im 14. und 15. Jahrhundert vielfach von der Gmünder bis in die Nördlinger Gegend vorkommen, gehören wohl Leinroden, namentlich aber Hohenroden, beide OA. Aalen, an (vergl. OA.Beschr. Aalen S. 156 ff.). Wohl aber erscheinen zwei Höfe zu Ober- und Niederroden, sowie Höfe zu Roden den 30. Sept. 1270 unter den von den Grafen von Oettingen herrührenden Stiftungsgütern des Klosters Kirchheim; letzteres machte auch noch später wiederholt Erwerbungen in diesen Roden, und Niederroden war bis ins laufende Jahrhundert mit niederer Gerichtsbarkeit und Dorfherrschaft klosterkirchheimisch, während die hohe Jurisdiktion Oettingen-Wallerstein (oder -Spielberg) zustund (vergl. S. 748).

Im Jahr 1802 kam es mit Kloster Kirchheim kurz an Oettingen-Wallerstein, 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg.

Der Ort wird auch im Lagerbuch des Spitals Dinkelsbühl vom J. 1440 genannt und den Zehnten hatte das Domkapitel Augsburg zu beziehen.

Oberbronnen, Weiler mit Kapelle, 5 km östlich von St., oben am westlichen Quellstrang des Höllgrabens gelegen; nach Thannhausen schulpflichtig. Auf dem Thürmchen der Kapelle ein schönes Schmiedeisenkreuz.

In Ober- und Unterbronnen, welcher bereits (S. 724. 731. 734) für die Jahre 1431, 1714 und 1748, beziehungsweise 1715 und 1728/31 gedacht worden ist, war gemischter öttingen-spielbergischer, dinkelsbühlischer (in älterer Zeit wilburgstettischer, auch brandenburgischer), domkapitel-augsburgischer (zuletzt dem Gesammthaus Oettingen zustehender, s. unten Thannhausen) Besitz, und zwar waren nach einem öttingen-spielbergischen Steuerbuch von 1790 an ersterem Orte 7 Haushaltungen mit Einschluß des Hirtenhauses: 1 fürstlich öttingische, 3 (ursprünglich) mönchsrothische, 1 neuerworbene vormals domkapitel-augsburgische, 1 dinkelsbühlische, 1 Hirtenhaus; an dem letzteren 5, worunter 4 mit ganzer Gemeindsnutzung: 1 neuerworbene, vormals domkapitel-augsburgische, 1 (ursprünglich) mönchsrothische, 3 dinkelsbühlische. Der große Zehnte stund dem Domkapitel Augsburg, der Flachs-, Blut- und kleine der Pfarrei Thannhausen zu.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 737. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_737.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)