Seite:OberamtEllwangen 751.jpg

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von ihm ausgeht, streckt er sich hin als wie eine verklärte Gestalt, das Gemüth traumhaft befangend. Einen km nordwestlich von Bergheim liegt an der württembergischen Grenze, der Masse nach schon auf bayrischem Boden, noch wohlerhalten im sog. Schanzwald eine große römische Doppelschanze, und zwar läuft die Grenze nicht auf dem Westwall hin, wie oben S. 345 steht, sondern auf dem Ostwall. Dabei östlich die Burgäcker.

Bergheim, früher Berckan, auch Berchan, Barken geschrieben, ist schwerlich das Berchtheim, welches der Vogt Konrad nach dem Ellwanger Nekrolog aus dem 12. und 13. Jahrhundert an dieses Kloster vergabte (Württ. Vierteljh. 1, 208); dagegen erscheint der große und der Heuzehnte dahier nach der Mitte des 14. Jahrhunderts als ein Lehen des Hochstifts Augsburg, und nachdem Truchseß Erkinger von Wilburgstetten (bayr. AG. Dinkelsbühl) denselben am 24. Februar 1363 um 200 fl. an den Dinkelsbühler Bürger Fritz Döner verkauft hatte, wurde letzterer den 16. März d. J. von Bischof Marquard damit belehnt, Thoman Döner noch den 17. April 1419 und 3. Juni 1425 von den Bischöfen Anselm und Peter, das erstemal dazu mit einem Hof und 5 Gütern daselbst. Weiterhin kam ein hiesiger Hof im Jahr 1431 als Zugehör des Schlosses Wilburgstetten durch brandenburgische Vermittlung an die Stadt Dinkelsbühl (S. 724), war das Spital Dinkelsbühl im Jahr 1440 hier gültberechtigt und wurde ein hiesiger Hof zur einen Hälfte den 26. März 1538 von dem Hof- und Landgerichtsprokurator zu Bamberg Kaspar Hoffmann und dessen Ehefrau Kunigunde, Tochter Wolf Wernitzers, um 150 fl., zur anderen den 8. Juni 1545 von Wilhelm Wernitzer um 168 fl. an das Reiche Almosen zu Dinkelsbühl verkauft. Eine Holzmark dahier kam im Jahr 1495 in den Besitz der Deutschordenskommende Nürnberg (s. unten Königsrother Mühle), der Weiler selbst aber befand sich im Jahr 1538 unter öttingischer Herrschaft und gehörte auch in der Folge zum öttingen-spielbergischen Amte Mönchsroth (vergl. auch oben S. 731. 734. 748).

Bleichroden, Weiler, nicht ganz 2 km südwestlich von Th., auf der rechten Seite des Schlierbachs.

Bleichroden wurde früher (im Gegensatz zu Niederroden Gem. Stödtlen) Oberroden genannt. So erscheint es schon in dem Stiftungsbriefe des Klosters Kirchheim vom 30. Septbr. 1270 (vergl. S. 737) und dieses Kloster erwarb auch im Jahr 1348

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 751. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_751.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)