Seite:OberamtEllwangen 759.jpg

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Peißer zu Dinkelsbühl erwarb (Steichele 3, 311), den 1. Febr. 1384 das erstgenannte Ehepaar den Burgstall zu Snaitten mit aller Zugehör, wie sie das von Frau Kathrine der Güssin, Konrads von Pfahlheim sel. Wittwe und ihrem Sohn Rudolf von Pfahlheim gekauft, um 850 Pfund Hllr. an Friedrich Hover (Hoffher), Bürger zu Dinkelsbühl, welcher am 4. Dez. 1402 „Snaiten das Burgstall an der Sechtach mit Zugehör, das der von Pfahlheim gewesen ist“, von Graf Friedrich von Oettingen als „verfallen und verschwiegen Lehen“ geliehen erhielt. Zwar erhob Rudolf von Pfahlheim einige Jahrzehnte später gegenüber des letztgenannten Käufers Sohn Wilhelm Ansprüche wegen des Burgstalls zu Unter-Snaiten, doch verzichtete er am 16. Okt. 1410 auf dieselben und genannter Wilhelm verkaufte mit seiner Hausfrau Elßbethe und seinem Sohne Fritz am 25. Febr. 1419 alle seine Güter und Gülten, Häuser, Hofraithen, Hofstätten, Gärten, Äcker, Wiesen, Hölzer – darunter den Burgstall und Graben zu 4 fl. Gelds angeschlagen – je 1 fl. Gelds zu 25 fl. rh. geschätzt, an den Komthur Johann von Frankenstein und dessen Haus zu Mergentheim. 1

Auch die Kommende Mergentheim war nicht lange in ruhigem Besitz ihres Erwerbs, indem Cristan Erlichshauser zu Utzmemmingen gesessen im J. 1427 den Burgstall mit aller Zugehör als ein ihm von Graf Ludwig von Oettingen als Vormund der Kinder seines Bruders Graf Friedrichs verliehenes Lehen vor dem Landgericht zu Nürnberg in Anspruch nahm und der Komthur Martin von Gebsattel laut Reverses in Betreff der Wiederlosung vom 31. Januar 1431 den Burgstall und die Behausung darauf, den Heuzehnten zu Unter- und Ober-Snayten, verschiedene sonstige Zehnten, Wiesen, Äcker, Gärten um 1205 fl. rh. und vorbehältlich eines Öffnungsrechts für die Kommende in Haus und Burgstall an den ellingischen Kastner zu Nördlingen Nyklaus Burckart genannt Wyrt und seine eheliche Hausfrau verkaufte. Damit hatte sich obige Kommende übrigens keineswegs alles ihres hiesigen Besitzes bleibend entledigt, denn noch am 20. Juli 1448 stellte der Komthur Stephan von Hoppingen einen Erblehensbrief für die hiesige Badstube aus, am 26. November d. J. kaufte er von verschiedenen Bürgern zu Obern- und Untern-Schnaitten ihre Mühle zu Unter-Schnaitten um 50 fl. und erst am 9. Mai 1456 vertauschten der Komthur Albrecht von Gebsattel und das Haus zu Mergentheim mit ihrem Vogteiamt Dinkelsbühl auch alle in

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 759. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_759.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)