Seite:OberamtEllwangen 761.jpg

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Wiesen mit einem Ertrag von 5 Pfd. Heller jährlich, der Reichsministeriale Ulrich von Larrieden (bayr. AG Feuchtwangen) und seine Ehefrau Agnes den 5. Febr. 1280 und 15. Mai 1288 weitere Höfe an das Kloster Kaisersheim und erhielt dieses noch später im (20. oder 28.) Juli 1306 vom Augsburger Weihbischof Heinrich von Chalcedon, früheren Abt von Kaisersheim, einen hiesigen Hof mit einigen Wiesen, einer Wiese zu Sechtenhausen, einer Hube zu Holheim u. s. w., wogegen es im Jahr 1779 einige Unterthanen, Gülten und Gefälle zu Schneidheim an den Landkomthur der Ballei Franken verkaufte (vergl. Reg. Boic. 3, 407. 4, 107. 163. 5, 100. Steichele 2, 632). Graf Ludwig von Oettingen bekam den 8. März 1304 eine hiesige Hube von Ritter Raban von Holheim als Lehen aufgetragen. Das Kloster Zimmern vertauschte den 27. September 1317 zwei Wiesen, Brül genannt, die eine bei Sneiten, die andere bei Sechtenhausen, mit der Hofstatt einer Mühle an Ritter Rudolf von Geislingen, den 21. Juli 1335 eine Hube zu Snaiten an Ritter Konrad von Pfahlheim und erkaufte den 2. Mai 1370 von den Gebrüdern Erkinger und Hans von Geislingen eine Wiesmad der Brül genannt unterhalb Snaiten an der Sehtan um 330 Pfd. Heller. Das Kloster Kirchheim erwarb im Jahr 1359 mit dem Geld, welches es aus dem Erlös der bei der Leiche Graf Friedrichs von Oettingen (vergl. S. 823) erhaltenen Pferde und Gewänder eingenommen hatte, unter anderem 2 Pfd. Heller Gülten zu Obersnayten. – Weiterhin wird 1340 Ott von Thannhausen der Ruhe zu Obersneiten, 1351–1371 Ulrich von Thannhausen zu Niedersnaiten, Erasmus von Thannhausen zu Th. noch im Jahr 1583 als Verkäufer eines Lehenguts zu Oberschnaytach an die Stadt Bopfingen, 1351, 1354 Seitz, Sitz von Swinnenbach (Schweinbach bayr. AG. Höchstädt) zu Obersnaiten genannt (Steichele a. a. O. 4, 733), verkauften im Jahr 1371 Hans Kalu, Markwarts Kalu sel. Sohn, seinem Bruder Egkhart von Thannhausen seine ihm zu Oberschnaitten von seinem Vater sel. anerstorbenen Güter um 260 Pfd. Heller Nördlinger Währung und 50 fl. Gold, im Jahr 1385 Kunz von Blindheim gesessen zu Schnaiten und Els von Thannhausen, seine Hausfrau, ihr Haus mit Hofraithe zu Schneidheim, das Ulrichs von Thannhausen gewesen, um 841/2 Pfd. Heller an Hans Helfenbain, erwarb im Jahr 1406 das Spital zu Dinkelsbühl zwei Lehen zu Unterschneidheim von seinem Pfründner, eben diesem Helfenbain, erscheint dasselbe auch im J. 1440 als gültberechtigt zu Oberschneidheim, gieng im J. 1431 nicht unbeträchtlicher, früher wilburgstettischer, später brandenburgischer Besitz an die Stadt Dinkelsbühl über (S. 724). Endlich wird im Jahr 1551 eine Behausung, Hofraithe und Garten zu Oberschneidheim als markgräflich ansbachisches Zinslehen genannt und gab es im Jahr 1663 auch zu Unter-Schneidheim ansbachische Unterthanen, 1414 erscheint ein Hans Flochberger, Vogt zu Schneidheim. 1

Das zur Kommende Nürnberg gehörige Vogteiamt Schneidheim befaßte überhaupt nach einer amtlichen Zusammenstellung vom J. 1788, welche ein treffliches Bild des bunten Gemenges von Hoheits- und Besitzrechten zur Zeit des alten deutschen Reiches bietet: zu Belzheim dem Pfarrdorf (jetzt bayr. AG. Oettingen) 57 (von 63) Gemeindsrechte oder Haushaltungen; die Dorfs- und Gemeindsherrschaft, Patronats- und Zehntrecht

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 761. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_761.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)