Seite:OberamtEllwangen 766.jpg

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unter Bestätigung des Bischofs Marquard von Augsburg zu Widerlegung des Nutzens, welchen er aus dem Zehnten dahier gezogen, eine Frühmesse zur Unterstützung des Pfarrers bei der kirchlichen Fürsorge für Snayten und Husen (Sechtenhausen) mit Gütern zu Snayten, Walishain, Northusen, Sehtanhusen, Opoltsperg, Tanbach, dieselben am 6. Dez. d. J. eine weitere in die Kapelle unter dem Wendelstein an dem Chor der Kirche mit Gütern zu Heroltaych (s. u. bei Zöbingen) und in dem Marpach. Diese Pfründen erloschen in nicht näher bekannter Zeit. Hingegen gab das Haus Oettingen-Spielberg längere Zeit einen Beitrag zur Bezahlung eines Hilfspriesters und 1837 wurde unter öttingischer Beihilfe ein ständiges Vikariat errichtet.

Im Jahr 1615 fand sich beim Neuwirth ein evangelischer Prediger ein, zog jedoch bald wieder ab.

Eine im Jahr 1746 erbaute Barbarakapelle wurde, als der neue Gottesacker im J. 1840 an ihre Stelle gebaut wurde, abgetragen; die zu Oberschneidheim befindliche Nikolauskapelle wurde 1752 von der Gemeinde gebaut.

Die hiesige Sebastiansbruderschaft wurde im Jahr 1699 von der Gemeinde aus Anlaß der damals herrschenden Pest angefangen.

Ober-Schneidheim, Weiler, liegt ganz nahe nördlich fast mit Unter-Schneidheim verbunden, auf dem linken Thalabhang der Sechta, besitzt eine eigene Kapelle, worin wöchentlich einmal Messe gelesen wird.

Die mehr vereinzelten Fälle, in welchen der Weiler Oberschneidheim in früherer Zeit vorkommt, sowie die Besitzstands- und Rechtsverhältnisse des Weilers in den letzten Zeiten des alten deutschen Reiches sind bereits gelegentlich bei der Geschichte Unter-Schneidheims erwähnt, beziehungsweise dargestellt worden. Hinsichtlich des einen der Kommende Oettingen zustehenden Unterthanen kann noch bemerkt werden, daß es sich hier um ein ursprüngliches Freigut (vergl. S. 313) handelte. Der Besitzer der bezüglichen Sölde erwählte im J. 1447 den Komthur Wernher von Neunhausen zu Oettingen zum Schutz und Schirmherren und ließ sich und seine Nachkommen unter die Zahl der erbgehuldigten Unterthanen des Ordens aufnehmen, welcher hinsichtlich dieses Unterthanen, abgesehen von den 4 hohen Rügen, die dem Haus Oettingen-Spielberg zustunden, alle Jurisdiktion beanspruchte. – Eine Dorfordnung von Ober-Schneidheim vom

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 766. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_766.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)