Seite:OberamtEllwangen 775.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

2 Hllr., dies kapitalisiert ergab 26.169 fl. 46 kr. 1 Hllr., wozu noch Waldungen mit 3163 fl., Gebäu mit 450 fl. kamen, so daß der ganze Anschlag 29.782 fl. 46 kr. 1 Hllr. betrug.

Nach einem öttingischen Sal- und Lagerbuch von 1699 waren alle hohe und niedere Obrigkeit des Orts, ingleichen der Kirchweihschutz, so 8 Tage nach Ostern gehalten wurde, des Dorfs Ehaften, auch alle Gebot und Verbot sowohl in Gemeinds- als der Oberherrlichkeit anhängigen Sachen dem gnädigsten Fürsten und Herrn zu Oettingen unstreitig zuständig. Ebenso das jus episcopale, so daß alle Einwohner in Ehesachen vor dem Consistorium zu Oettingen Recht geben und nehmen mußten. Die Herrschaft hatte den Getreide-, Heu- und Öhmdzehnten, den kleinen von Obst und Geflügel sowie Flachs dagegen der Pfarrer. Alle eigenen Stücke an Äckern, Wiesen und Holz waren in das Oberamt Mönchsroth steuerbar. Es gab weder Zoll noch Ungeld, vielmehr mochte ein Jeder Wirthschaft treiben, nur mußte er sich des vorgeschriebenen Maßes beim Schenken bedienen. Das große und kleine Weidwerk gehörte nach Hohenbaldern. Im Einzelnen stunden der fürstlichen Herrschaft Oettingen zu ihrem Oberamt Mönchsroth zu: die Pfarrkirche, das Pfarr-, das Schulhaus, 6 Bauernhöfe, 7 Lehen, 5 Söldenhäuser, ein Zehntstadel, ein Freihaus, ein weiteres, das den fürstlichen Erbschutz angenommen; vorher nach Hohenbaldern gehörig: 1 Besitz-, 1 Sölden-, 2 Feldlehen. Ausherrisch waren: 1 öttingen-spielbergischer Hof, 1 hochholtingische (d. h. hohen-altingische, freiherrlich von welden’sche, seit 1764 aber fürstl. öttingen-spielbergische) bloße Sölde, 2 bopfingische bloße Sölden und 1 Lehen, 1 in hohenbaldernschem Schutz befindliches Freihaus. Im Ganzen befanden sich hier 28 Gemeindsgerechtigkeiten, 22 fürstlich öttingische mit dem Freihaus, 6 ausherrische. Diese Verhältnisse bestunden im Allgemeinen noch bis in die neuere Zeit, doch wurde nach Molls Beschreibung des Rieses von 1773 der Heu- und Öhmdzehnte von Fürst Johann Aloysius im J. 1760 um 7000 fl. an die Dorfsgemeinde verkauft und werden hier 1 Hof als öttingen-spielbergisch, 28 Güter als klosteramt-mönchsrothisch, seit 1749 fürstlich öttingisch, 1 als gräflich baldrisch, 3 (1 Hof und 2 Sölden) als bopfingisch, in anderen Aufzeichnungen 21 öttingen-spielbergische (Amts Mönchsroth), 1 desgl. (vorm. v. welden’sch), 1 wallersteinischer, 4 desgl. (vorm. baldrische), 2 bopfingische Unterthanen genannt.

Wegen Weidstreitigkeiten zwischen Walxheim und Zöbingen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 775. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_775.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)