Seite:OberamtEllwangen 793.jpg

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übrige freiadelige Gut dahier, Schlößlein, Stadel, Wiesen, Weiher, Gärten, Weiden, Kapelle u. s. w. nebst der Vogteilichkeit – mit Ausschluß der dem Stifte zustehenden hohen Obrigkeit – um 4500 fl. an den Physikus Dr. Ludwig Geiger zu Ellwangen. In der Topographia Ellvacensis von 1733 erscheint der Hof als ein Freigut, später, in Folge Erwerbs des Propsts Franz Georg, als ein von Ellwangen in Pacht gegebener stiftischer Kameralhof, sodann wurde er den 10. April 1788 als eine Erbsölde 1. Klasse von dem Juden Oser Israel von Feuchtwangen um 8150 fl. erworben, kam aber nach kurzem Zwischenbesitz des Melchior Kolb von Immenhofen bereits am 30. Juli d. J. an den Stiftskapitular Nikolaus von Adelmann, den 23. Dez. 1814 um 2080 fl. an den ellwangischen Postmeister Purmann und dessen Schwager, Oberamtmann Hefele. Des letzteren Sohn, der spätere Direktor des Steuerkollegiums (v.) Hefele, erwarb 1840 das ganze Gut allein und vererbte es auf seinen Sohn, Oberregierungsrath (v.) Hefele, den dermaligen Besitzer.

Die Uchtwiese nebst mehreren Morgen Ackers dahier erkaufte Hans von Ahelfingen den 22. Oktober 1481 von dem Westhauser Kaplan Ulrich Stadlinger und bis zu seinem Aussterben hatte sein Geschlecht hiesigen Lehensbesitz.

Frankenreute, Weiler, 2 km nordwestlich von W. auf der Höhe gelegen.

Der Weiler, dessen Namen auf den Volksnamen Franken oder auf einen Eigennamen Franko, sowie das althochdeutsche riutjan = reuten zurückzuführen ist, wird erstmals im J. 1384 aus Anlaß des Verkaufs zweier Höfe zu Frankenrutin Seitens Elsbet der Vetzerin, Wittwe Konrads von Westhausen, an den Abt Albrecht von Ellwangen, sodann den 12. März 1464 aus Anlaß der Verpfändung der Gülten aus einem hiesigen Hofe durch Propst Albrecht an den Wörther Pfarrer Johannes Ris erwähnt (S. 788). Im J. 1689 waren die Höfe und Sölden dahier der Propstei Ellwangen mit Eigenthum und Lehenschaft zugehörig und so waren auch im J. 1733 die 2 Halbbauern und 1 Löhner dahier fürstlichen Ammannamts.

Immenhofen, Weiler, nicht ganz 1 km nordwestlich von Baiershofen, auf der Höhe.

Der Weiler Immenhofen – ein von dem Eigennamen Immo abzuleitender Name – wird nicht viel erwähnt; ein seither dem Dekan und Kapitel Ellwangen zustehender Falllehenhof

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 793. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_793.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)