Seite:OberamtEllwangen 794.jpg

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wurde gemäß Receß vom 22. August 1670 der Propstei mit aller Obrigkeit, Reis und Steuer unterworfen.

Nach der Topographia Ellvacensis vom J. 1733 zählte der zum fürstlichen Amt Oberalfingen (OA. Wasseralfingen) gehörige Ort 3 Bauern.

Jagsthausen, Weiler, 2 km nordwestlich von W. auf dem linken Jagstufer gelegen, mit alter Kirche zum h. Stephanus, im ummauerten Friedhof. An der Ostwand ein sehr frühes Spitzbogenfenster. Am Südeingang steht 1746, auf dem Westgiebel ein Dachreiter. Innen sind drei neugothische Altäre, eine hübsche Renaissancekanzel mit den Statuetten der vier Evangelisten; auf dem rechten Seitenaltar steht eine bemerkenswerth schöne spätgothische Holzskulptur in 2/3 Lebensgröße: Maria mit dem Leichnam des Herrn, Johannes, der Christi Haupt hält, und Magdalena, das Salbgefäß zu Füßen. An der Südwand eine spätgothische Madonna mit Kind, auf dem Halbmond stehend, fast lebensgroß, schlank und schön.

Jagsthausen, früher Hausen schlechthin, auch Hausen bei Westhausen genannt, wird mit Sicherheit wenigstens das erste Mal erwähnt, als Elsbet die Vetzerin, Wittwe Konrads von Westhausen, dem Kloster Königsbronn unter Zustimmung des Bischofs Burkhard von Augsburg am 19. August 1379 das durch ihre Ehe erworbene Patronatrecht der Kirche (z. St. Stephan) in Husen bei Westhusen um ihres und ihrer Vorfahren Seelenheils willen schenkte, worauf Graf Konrad von Helfenstein am 7. September d. J. auf seine, vielleicht von dem Dillinger Grafenhause herstammenden lehensherrlichen Rechte verzichtete. Die hiesige Pfarrkirche dem sehr in seinen Mitteln herabgekommenen Kloster vorbehältlich der Kongrua für den Pfarrvikar einzuverleiben, befahl denn auch Papst Martin V. am 3. Dez. 1423. An diesen Königsbronner Besitz knüpfte sich in Folge der Säkularisation des Klosters durch Württemberg im 16. Jahrhundert der zum Klosteramt Königsbronn gehörige Besitz Württembergs. Letzteres hatte in früherer Zeit außer der Kirche und dem Patronatrecht nur den Pfarrhof sammt dem großen und kleinen Zehnten, das Mesnerhaus und 2 Häuser mit ihren Unterthanen zum Mindesten mit vogteilicher und niedergerichtlicher Botmäßigkeit.

Neben diesen Besitz trat nun aber noch solcher der Propstei Ellwangen, indem z. B. die bereits genannte Elsbet im J.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 794. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_794.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)