Seite:OberamtEllwangen 811.jpg

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Jammermühle, Weiler, 1 km östlich von W. beim Einfluß des Jammerbaches in die Rothach.

Vom Weiler Jammermühle stund früher die Ölmühle und ein Haus der Dinkelsbühler katholischen und protestantischen Kirchenpflege zu gleichen Theilen, ein auf Königsrother Markung gelegenes Haus Ellwangen zu. Sein Name soll von den vielen Unglücksfällen herrühren, welche sich in den in der Gegend gelegenen drei Weihern, deren unterster und tiefster jetzt übrigens trocken gelegt ist, zugetragen haben.

Königsrothermühle, Hof, 11/2 km östlich von W. an der Rothach.

Die Mühle zu dem zuerst 1339 (S. 725) genannten Kinrote, Kinderot, Khindenrode wird in den öttingischen Grenzbeschrieben K. Sigmunds vom 7. August 1419 erwähnt (Mat. zu Oett. Gesch. 4, 288, 291). Später gestattete Kaiser Friedrich III. am 5. Mai 1480 wegen der Dienste, welche Pauls Rietter von Nürnberg (aus dem durch die vielen Pilgerfahrten von Mitgliedern der Familie nach Jerusalem hervorragenden Nürnberger Geschlechte) und namentlich sein Sohn Hans eine gute Zeit an dem kaiserlichen Hofe geleistet hatten, denselben bei ihrem Hofe oder Mühle Kindrot genannt bei Dinkelsbühl eine offene Schenkstatt und Behausung zu bauen, welcher er die üblichen Privilegien verlieh. Doch verkauften bereits am 17. Juli 1495 Hans und Peter die Rietter, Vettern, Bürger zu Nürnberg u. s. w. an das Deutsche Haus zu Nürnberg alle von Katharine, Hansens Mutter, um und bei Dinkelsbühl hinterlassene Güter, namentlich die Mühle zu Kindtrot mit dem Schutz, 4 Weiher, 2 Fischgruben, 1 Holz dabei, je einen Hof zu Wolfertsbrunnen (bayr. AG. Dinkelsbühl; nebst einer Hirtschaft), zu Gereu, zu Weiler, zu Birkenzell, auf der Eck (sammt 1 Sölde), 3 Höfe, 1 Lehen, die Hirtschaft zu Stillnau und 3 Höfe zu Oberhof sammt einer Holzmark zu Berckheim (Gem. Thannhausen) um 2758 fl. und 21/2 Ort. Noch in den Jahren 1788 und 1795 wird die Königsrother Mühle als deutschordensch, Vogteiamts Schneidheim, bezeichnet (vergl. auch oben S. 762).

Im J. 1479 werden die Zehnten hierselbst kloster-mönchsrothisch genannt (Steichele a. a. O. 3, S. 490).

Konradsbronn, Weiler, 11/2 km südwestlich von W. links vom Konradsbronner Bach.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 811. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_811.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)