Seite:OberamtEllwangen 818.jpg

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Konrad der Müller von Z. den 27. August 1294 desgleichen in einer gräflich öttingischen nicht zweifellosen Urkunde (Oetting. Mater. 1, 272), Friedrich den 19. August 1295 Schiedsrichter in einem Streit über Weiderechte der Gemeinde Geilsheim (bayr. AG. Wassertrüdingen; Reg. Boic. 4, 601). Ein Zeitgenosse von ihnen ist Friedrich, zuerst Keller in Ellwangen, dann 1287–1308 Abt von Neresheim (Kuen Collect. 1, 43, Mon. Germ. S. S. 10, 25. OA.Beschr. Neresheim 377). 1

Nach Beginn des 14. Jahrhunderts tritt das bedeutendste Glied der Familie vielfach auch auf größerem Schauplatze auf: Heinrich † 9. Juni 1346. Er war zuerst Deutschordensbruder zu Würzburg 1309. 1310 (Reg. Boic. 5, 150, wo es wohl mit Rücksicht auch auf die später zu nennende Urkunde von 1337 statt Tochter: Schwester heißen sollte, 172); dann Komthur zu Oettingen 1313–1326 (Oetting. Mater. 4, 50; Reg. Boic. 6, 142; 5. Jahresbericht des historischen Vereins für den Rezatkreis f. 1834 S. 26); Komthur zu Ulm und Wörth, d. h. Donauwörth 1329 bis 1346 (Reg. Boic. 7, 47 163.? 269. 272. 273. 284. 321. 339. 352. 8. 35. Wirt. Franken 9. 223 vergl. oben S. 644). Für die letztgenannte Kommende wurde er der größte Wohlthäter als Stifter von 15 Bettstätten im Spital und Spender sonstiger Wohlthaten für die Siechen und die Brüder, so daß ihm geradezu die Stiftung des Hauses und des Spitals daselbst zugeschrieben wurde (vergl. Königsdorfer, Geschichte des Klosters zum hl. Kreuz in Donauwörth 3 b, 298 ff., Steichele, Augsburg 3, 806. 807. 813, wo auch die Inschrift seines noch vorhandenen Grabsteins). Von Kaiser Ludwig dem Bayern wird er im Jahr 1334 und 1340 als sein „lieber Heimlicher“ d. h. sein geheimer Rath bezeichnet (Böhmer Regg. S. 101 Nr. 1627), erscheint nicht nur sonst öfters in Urkunden desselben (Böhmer S. 87. 122. 325; Reg. Boic. 7, 47. 163. Sattler Gr. 1, 131), sondern insbesondere auch im Jahr 1335 und 1336 als Gesandter desselben zu Papst Benedikt XII. nach Avignon (Stälin Wirt. Geschichte 3, 204; Böhmer a. a. O. S. 108 Nr. 1733, Reg. Benedict. Nr. 133 S. 227. Nr. 138 S. 228), im Jahr 1339 als Machtbote desselben bei K. Eduard von England (Stälin a. a. O. 210. Böhmer a. a. O. S. 266). Ein gleichnamiger Bruder von ihm [1] war Heinrich 1323–1328 Komthur zu Ellingen (Reg. Boic. 6, 87. 183. 245. 247), Landkomthur in Franken 1329–1335 (Reg. Boic. 6, 287. 288. 292. 329. 386; 7, 29. Acta Theodoro-Palatina 2, 30; Historia Norimb. Diplom. 280), im Jahr 1332 von K. Ludwig dem Bayern gleichfalls sein „lieber Heimlicher“ genannt und im Jahr 1331 Vermittler zwischen ihm und dem Kurfürsten von Trier (Kopp, Geschichte der eidgenössischen Bünde V 2 a S. 329). Als ein dritter Bruder wird im Jahr 1337 genannt: Friedrich, Mitglied des Predigerordens, vielleicht dieselbe Person wie der im Jahr 1309 erwähnte Prior Friedrich von Z. zu Augsburg (Reg. Boic. 5, 150): dem Wörther Komthur und ihm überließ ihre Schwester Agnes von Zipplingen gesessen zu Harthausen ihre Güter, in welcher Hinsicht


  1. In einer Urkunde vom Jahr 1329 erscheinen als Zeugen: Heinrich von Z. der Landkomthur zu Franken, Bruder Heinrich, sein Bruder, der Komthur zu Wörth. Daß ersterer dieselbe Person ist wie der Komthur zu Ellingen, letzterer wie der Deutschordensbruder zu Würzburg und Komthur zu Oettingen, ist wenigstens das Wahrscheinlichste.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 818. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_818.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)