Seite:OberamtEllwangen 827.jpg

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Söhnen und Töchtern zu Lehen, 1285 schenkte er es mit Consens von Heinrichs Erben, welche er hiefür mit Abtretung seines Antheils an Besitzungen zu Riedt, Itzlingen und Zimmern entschädigte, dem Deutschen Haus zu Oettingen, eine Schenkung, welche die andern Grafen von Oettingen im J. 1288 bestätigten (vergl. Stälin, Wirtemberg. Geschichte 3, 693). Vom Orden kam das Patronat nach Beginn des 19. Jahrhunderts an Bayern und dann an Württemberg. – Bis 1812 war Itzlingen (OA. Neresheim) Filial (OA.Beschr. Neresh. S. 336), in diesem Jahre wurde es Unterwilflingen. – Als Pfarrer werden in älterer Zeit genannt: 1369 Siefried Gozzold, 1407 Konrad Knoller, 1443 Johannes Finttelein von Weißenhorn, 1485 Johannes Götzenmann von Gundelfingen, 1495 Johannes Mutscheler von Ulm, 1496 Andreas Wilhelmi, 1514 Christoph Clymer, Pfarrer und Dechant, 1518 Eusebius Reb, 1521 Lorenz Häßer von Stotzingen, Veit Gall aus Oettingen, 1547 Jeremias Vickel u. s. w. – Wie der Kirchensatz, so stund auch der große Zehnte der Kommende Oettingen zu, der kleine aber dem Pfarrer. – Eine Frühmesse wird dahier schon im J. 1366 genannt. Den 20. Sept. 1400 verzichtete Konrad Fuchs von Zipplingen, Kirchherr zu Wössingen, in einem Vergleich mit dem Komthur von Oettingen auf 5 Jahre lang auf ihr Einkommen im Interesse der Vermehrung desselben und den 22. April 1407 stiftete die Gemeinde (d. h. vielleicht erneuerte nur die frühere Stiftung) mit Einwilligung des Deutschordenskomthurs Ulrich von Nürnberg und des Konvents von Oettingen, sowie des Pfarrers Konrad Knoller auf den Altar Unserer L. Frauen, Sankt Niklas und St. Katharina in der hiesigen Pfarrkirche eine Frühmesse, deren Verleihung (Präsentation) dem Komthur als Lehenherren der Kirche zustehen sollte, was Bischof Eberhard von Augsburg den 25. d. M. bestätigte. Sie erlosch zwar in den 1550er Jahren wieder, wurde im J. 1697 von neuem hergestellt, allein nicht für die Dauer. – Vergabungen die Pfarrkirche betreffend stifteten z. B. den 8. Jan. 1372 Adelheid Holzwartin dahier unter Einwilligung Graf Ludwigs von Oettingen mit hiesigen Gütern ein ewiges Licht; Dorothea von Ehingen, Albrechts von Zipplingen sel. Wittwe, Bürgerin zu Nördlingen, den 30. Sept. 1389 einen Jahrtag mit 1 Pfd. Heller aus einer Hofstatt dahier (12 Schill. für den Pfarrer, 6 den Frühmesser, dem Heiligen 2 Schill.), dieselbe den 13. Dezbr. 1397 2 Pfd. Heller Gültwachs aus 2 Wiesflecken zu einer Wandlungskerze

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 827. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_827.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)