Seite:OberamtEllwangen 832.jpg

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zuerst aus Anlaß von Besitz der benachbarten ritterlichen Familie von Bopfingen genannt; so, als Marquard von Bopfingen, einst Marschall König Konrads, am 3. Juni 1268 dem Deutschordenshause in Ellingen unter Vorbehalt der lebenslänglichen Nutznießung und 4 Pfd. Hllr. jährlich aus dem Hof Othmarsfeld seine Güter in Wessingen überließ (Reg. Boic. 4, 761); ein Anverwandter des Schenkers, der Kämmerer Marquard von Bopfingen, scheint darüber erbittert diese Güter geschädigt zu haben, allein den 29. Januar 1272 und 26. Februar 1273 entschädigte er deshalb mit seiner Gattin Guta die Kommende mit Gütern zu Oberdorf und Itzlingen (ebenda 766). Am 26. Juni 1286 übergaben Friedrich von Schweinbach und seine Gemahlin Hedwig von Bopfingen mit Einwilligung ihrer Herrn Ulrichs des älteren und Hermanns des jüngeren von Katzenstein einen Hof, eine Hube, zwei Hofstätten und ein halbes Dorfrecht dahier zur Entschädigung für den von Friedrich zugefügten Brandschaden dem Kloster Kirchheim.

Den 1. Dezember 1364 stiftete Albrecht von Belzheim mit gräflich öttingischer Einwilligung seinen hiesigen Hof an die ewige Messe der St. Annakapelle zu Kirchheim. Im J. 1469 kommt ein Hof des Klosters Zimmern dahier als zur Beiführung des Brennholzes nach Schloß Flochberg (OA. Neresheim) verpflichtet vor und im J. 1492 vertauschte Ludwig von Ellrichshausen die halbe Dorfherrschaft, Hirtenstab und Schenke gegen den Laienzehnten und 8 fl. Gült an Graf Joachim von Oettingen (vergl. Württ. Franken 6, 440, eine nicht genaue Notiz).

Im J. 1500 zählte man hier 21 Familien, von denen 9 zur Grafschaft Wallerstein, 8 zum Kloster Kirchheim, 2 zur Grafschaft Oettingen-Spielberg, 1 zur Reichsstadt Nördlingen, 1 zum Deutschen Orden gehörten; nach Molls Beschreibung des Rieses dagegen waren 6 Sölden gräflich (seit 1774 fürstlich) wallersteinisch, 1 Hofgut nördlingisch-stipendiatisch, 4 Höfe und 3 Sölden kloster-kirchheimisch, 1 Sölde dinkelsbühlisch, 1 Sölde kloster-zimmerisch; die Dorfsherrschaft und der Kirchensatz waren wallersteinisch, der Groß- und Kleinzehnte des Pfarrers, die Vierer wählte die Gemeinde unter wallersteinischer Bestätigung. Doch stimmen auch diese Angaben nicht ganz zu der S. 764 angegebenen Zusammenstellung nach einem Berichte des Nürnberger Vogteiamts Schneidheim vom J. 1788, welches statt des dinkelsbühlischen und zimmerischen Unterthanen 1 des Vogteiamts und 1 öttingen-spielbergischen aufführt und jedenfalls war nach S. 771

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 832. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_832.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)