Seite:OberamtEllwangen 835.jpg

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küstlein mit geldt sambt 3 dodten-köpfen und etliche dodten-bein, auch drey frische äpfel, welche trog, dodten-köpf und -bein in der Kirchen noch vorhanden und wo sich dises alles begeben, ist dise Kirch gebauet worden, allwo durch so vielle Jahr hero bis auf dise Zeit unterschidliche Miracul geschehen und ist dise Kirch im Namen der Heiligsten Mutter Gottes der Jungfrauen Maria auferbauet worden. Hermanus Aurnhamer hat diese taffel renoviren lassen zu Wallerstein 1728.“ – Laut der Kapellenpflegrechnung vom Jahr 1661 wurde die Tafel in diesem Jahr gefertigt.

Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts muß schon ein ansehnlicher Steinbau dagestanden sein, im J. 1570/71 erhielt „Jerg Hemmerlin Maurer an dem Thurm und dem Langkhaus zu decken“ 8 Gulden.

1575/76 wurden am Langhaus Dachrinnen angebracht, 1578/79 dem Zimmermann für neue Kirchenstühle 3 Gulden bezahlt, 1593/94 die Kapelle neu gepflastert; 1595/96 dieselbe neu ausgemalt (um 8 Gulden), sowie die Altäre und der Predigtstuhl neu aufgestellt, zusammen für 16 fl. 23 kr.; 1605 neues Gitter im Chor.

Im November 1605 wird eine Erweiterung der Kapelle beschlossen: „Auf heut dato den 3. Novembris Ao. 1605 ist die Kapelle Unser Lieben Frawen zu M. Zöbingen, in Beywesen des ehrwürdigen und wohlgelehrten Herrn Matthäus Sam, Pfarrherrn daselbsten, Bernhard Pülfinger, Schenkischen Dieners zu Baldern und Veit Marxens, des würdigen Gottshaus Kirchhaim Baumeister, Hansen Spunagel zu besagtem Zöbingen und Georg Hämerlin von Schnaitheim, als Maurer, zu verlängern und daran zu machen, als hernach folget, verliehen worden.“ Im J. 1627 fand der Bau einer Nebenkapelle statt. Der Überschlag, in Summa 385 Gulden, trägt die Unterschrift: M. Hanns item M. Martin Veit und Sohn, die Albertaler, Burger und Maurer zu Wallerstein 1627. – 1670 machte einen neuen Hochaltar Benedikt Custor, Mahler von Dinkelsbühl, um 100 Gulden und ein Duggaten zum Weinkauf.

Im J. 1716 mußte die ganz baufällige Kapelle bis auf den Grund abgetragen werden, 1718 begann der Neubau; den durch mancherlei Zwischenfälle unterbrochenen Bau leitete der bischöflich Eichstättische Hofkammerrath und Baudirektor Gabriele de Gabrieli, und brachte ihn bis 1722 unter Dach; die Sache zog sich aber hin bis ins Jahr 1737.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 835. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_835.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)