Seite:OberamtMergentheim0432.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der unvergessene Arzt des Frankenlandes, ist zufällig nicht in Mergentheim, sondern während eines Aufenthalts seiner Eltern am fürstlichen Hof zu Ellingen in diesem jetzt bayrischen Ort am 23. Juni 1799 geboren. Gebildet in Würzburg und Tübingen, sowie auf Reisen und in Mergentheim unter den Augen seines beliebten Vaters, wurde Röser 1823 als fürstlicher Leibarzt, mit dem Titel Rath und später Hofrath, in Bartenstein angestellt und blieb hier bis zu seinem Tode in umfassendster allseitig anerkannter Wirksamkeit, welche er abgesehen vom regelmäßigen Besuch der Naturforscher-Versammlungen u. dgl. nur zweimal unterbrach: 1834 durch eine längere Reise nach Griechenland, in die Türkei, nach Ägypten und Syrien (vgl. sein Tagebuch der Reise, Mergentheim Thomm’sche Buchhandlung 1836 und Über einige Krankheiten des Orients, Augsburg 1837) und 1853 durch die Hochzeitreise mit seiner zweiten Gattin nach Frankreich und Spanien. Näheres über Rösers treffliche Persönlichkeit und Thätigkeit als Arzt und medizinischer Schriftsteller s. im Mediz. Korresp. Bl. des württ. ärztl. Vereins 1862 S. 340 ff.

13. Hermann Bauer, geb. 19. September 1814 als Sohn des um die Gründung des Mineralbads in Mergentheim und die naturgeschichtliche und historische Beschreibung der Stadt und Umgebung verdienten, vielseitig gebildeten Oberamtsarzts Dr. Bauer (gest. 1838), Pfarrer in Gnadenthal OA. Öhringen 1840, Diakonus in Aalen 1847, Dekan in Künzelsau 1854–64, starb als Dekan in Weinsberg 18. Mai 1872. Mitbegründer und Hauptarbeiter, auch langjähriger Vorstand des historischen Vereins für das württembergische Franken, hat Bauer, neben theologischen und pädagogischen Aufsätzen und Schriften, zahlreiche historische Arbeiten (Geschichte und Beschreibung von Aalen 1852. Beschreibung des Oberamts Aalen 1854. Die historischen Abschnitte der Beschreibung des Oberamts Gmünd 1870, des Oberamts Neresheim 1872 etc.) veröffentlicht und bei seinem zu frühen Tode eine Fülle von Materialien für die Beschreibung seines Heimatbezirks Mergentheim hinterlassen, welche von uns dankbar benützt worden sind. (Vgl. den von H. Bauers jüngerem Bruder, Bernhard Bauer, Stadtpfarrer in Großsachsenheim, verfaßten Nekrolog im Schwäbischen Merkur, Kronik S. 465 und in der Zeitschr. des Hist. Ver. f. d. württ. Franken IX, 322 ff.)

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0432.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)