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der Kellermann’schen Stiftung besonders für Konfirmanden der Familie verwendet.

2) Die Pistorius’sche Stiftung, gestiftet von Eva Dorothea Pistorius, Regierungsraths Witwe in Weikersheim, mit 5886 M., deren Erträgnis zu Lehrgeldsbeiträgen und zur Erziehung hiesiger bedürftiger Bürgerssöhne verwendet wird.

3) Außerdem hat die Gemeinde einen ihrer Seelenzahl entsprechenden Antheil an der fürstlich Friedrich Ludwig Karl-Bücherstiftung und am Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheimer Spital.

Abgegangene Wohnorte sind nordwestlich vom Ort der Weiler „Tauberberg“, südöstlich „Mutzenhorn“. Bei Tauberberg befindet sich ein guter schön gefaßter überwölbter Brunnen, der noch benützt wird. – Im Jahre 1877 fand ein Weingärtner beim Umwerfen eines der im Tauberthal allgemein in den Weinbergen aufgehäuften Steinwälle Bruchstücke einer Kapsel aus Eisenblech, und unter derselben 400–500 goldene Münzen, gegen 200 Silberthaler, eine Masse kleiner Silbermünzen, namentlich Heller, und einen silbernen Becher, was Alles im dreißigjährigen Krieg dort verborgen worden war. Die gefundenen Münzen gehörten dem fünfzehnten und sechzehnten und den ersten zwei Jahrzehnten des siebenzehnten Jahrhunderts an. Die Goldstücke und das Silbergeld bis zu den Halbbatzen herunter gingen von Portugal an fast durch alle europäischen Staaten hindurch bis zur Türkei; nur die Heller gehörten sämmtlich der Stadt Straßburg allein an (s. auch Württemb. Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. Jahrg. 1878. S. 44).

„Teufelsweg“ wird ein Fuhrweg genannt, der ganz nahe vor dem Ort an einer Schlucht, „Teufelsthal“ genannt, entlang führt. „Heerweg“ heißt die den Ort mit der Vizinalstraße von Weikersheim nach Mergentheim verbindende kurze Wegstrecke. – „Osterberg“ kommt als Markungsname noch in alten Akten vor.


Elpersheim – das Heim eines Elper – hatte im 13. und 14. Jahrhundert eigenen, übrigens den Hohenlohe lehenspflichtigen Adel, der sich von Elpersheim oder, wie es scheint, Schad (= Schädiger, schadender Feind, vgl. Landschad) von Elpersheim nannte. Die Hohenlohe, welche 1219 eine Mühle daselbst den Deutschherren in Mergentheim überließen, blieben im Besitz eines Theils des Zehntens, während den andern das Stift Neumünster in Würzburg besaß, und gewisser Güter.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0530.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)