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1829–35 ordentlicher Professor der Theologie in Tübingen, 1835–38 Professor in München. Von hier aus besuchte Möhler 1836 in Begleitung des Domkapitulars Buchner seine Heimat zum letztenmal. Buchner erzählte, welches Wohlgefallen er an den Verwandten seines Freundes gefunden, welch eine gute Ordnung in der ganzen Gemeinde herrsche, wie anständig die Leute seien etc. Am 22. März 1838 wurde Möhler vom König Ludwig, welcher das Leben des schwer Leidenden der Kirche und dem Staat erhalten wollte, zum Domdechant in dem milderen Würzburg ernannt. Aber schon am 12. April starb der Allverehrte, nachdem er kaum zuvor aus einem leichten Schlummer mit den Worten erwacht war: „Ach, jetzt hab’ ich’s gesehen, jetzt weiß ich’s; jetzt wollte ich ein Buch schreiben – das müßte ein Buch werden, aber jetzt ist’s vorbei!“ Über Möhlers Bedeutung als des bedeutendsten und einflußreichsten katholischen Theologen des gegenwärtigen Jahrhunderts ist nur eine Stimme. Eben jetzt ist man in Tübingen daran, ihm ein ehernes Denkmal zu setzen. Vgl. Joh. Adam Möhler. Ein Lebensbild von Prof. B. Wörner, mit Briefen und kleineren Schriften Möhlers herausgegeben von P. B. Gams. Regensburg 1866. Strauß, Kleine Schriften. Neue Folge. Berlin 1866. S. 352–380. Gesammelte Schriften. Bonn 1876. II, S. IX f. 219 ff. 1

Auch außer Möhler hat Igersheim und sein Filial Neuseß verhältnismäßig viele Priester hervorgebracht. Der Statistische Personal-Katalog des Bisthums Rottenburg von Neher 1878 nennt 12 seit dem Jahr 1786, darunter: Phil. Joh. Meßner, geb. 20. Sept. 1763, zuerst Stadtkaplan in Nürnberg, Präses im Deutschordischen Priesterhaus daselbst, 1805 Stadtpfarrer in Lauchheim, 1811 zugleich Schulinspektor und 1812–15 Dekan des nur kurze Zeit bestehenden Landkapitels Lauchheim, 1815 Dekanats-Adjunkt des Landkapitels Ellwangen, 1816 Generalvikariatsrath in Ellwangen, 1817 eben dieses in Rottenburg, 1828 Domkapitular daselbst, gestorben 19. April 1835; vermachte der Taubstummen- und Blindenanstalt in Gmünd 3000 Gulden. Ferner: Ant. Nikol. Huberich, geb. 21. März 1766, Pfarrer in Sechtenhausen 1801, seit 1812 zugleich Generalvikariatsrath in Ellwangen, 1814 Stadt- 1816 Stiftspfarrer allda, 1817 erster Rath des Bischöflichen Kommissariats, 1820 Dekan und Stadtpfarrer der vereinigten Gemeinde Ellwangen, 1826 Pfarrer in Neuhausen a. d. F. mit dem Titel

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 588. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0588.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)