Seite:OberamtMergentheim0616.jpg

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und Neuhaus, rechts hin auf Neunkirchen; bei seinem Eingang steht 1714.

Das sehr freundlich gelegene Pfarrhaus wurde 1844 von der Gemeinde erbaut und ist auch von ihr zu unterhalten; es gewährt eine weite Aussicht, auch rückwärts an den Spessart.

Das 1742 erbaute Schulhaus enthält auch die Wohnung des Schullehrers.

Das geräumige einstockige Rathhaus wurde im Jahr 1852 von der Gemeinde angekauft. Ein Armenhaus und ein Schafhaus besteht.

Zu erwähnen sind noch die vielen steinernen Bildstöcke, die am Weg von Mergentheim bis Löffelstelzen stehen und aus dem vorigen Jahrhundert stammen, einer unter drei Linden mit dem h. Hubertus, vom Jahr 1748, dann am Ende der Steige rechts, beim Heraufgehen, der kreuzschleppende Christus in Lebensgröße mit folgender Inschrift:

Diese Bildnus hat Johann Baur Schultheiss zu Löffelstelzen zu Ehren des Creutz tragenden Heilands Christi Jesu setzen lassen 1750. – Renoviren lassen Joseph Bischoff Anno 1798. Zwei Lindenbäume beschatten das ausdrucksvolle Denkmal.

Dann außerhalb des Orts an der alten Straße nach Würzburg steht am Waldsaum das stark verwitterte, einst gut gearbeitete lebensgroße, im Jahr 1751 durch den Grafen von Metternich, Hoch- und Deutschmeisterischer Conferenz-Minister, errichtete Steinbild des hl. Bruno, auf einem fünf Fuß hohen Rococopostament, mit der alten Inschrift: „Mementi mori 1751“ und der 1852 eingehauenen: „Hier starb unerwartet schnell Fürstbischof von Würzburg Philipp Franz Graf von Schönborn auf der Heimreise von Mergentheim nach Würzburg am 18. August 1724.“ – „Renovirt durch den Hochw. Bischof von Würzburg 1852.“ Neben dem hl. Bruno stand früher ein Genius mit einem Todtenkopfe.

Ein gegen 4 Fuß hohes altes Steinkreuz steht an derselben Straße, eine Viertelstunde vor dem Ort; hier soll Jemand ermordet worden sein.

Dem bis dahin herrschenden Wassermangel wird durch eine in allernächster Zeit einzurichtende Wasserleitung mit Hochreservoir abgeholfen; das Wasser muß aus einer guten Quelle im Erlenbachthale über 300 Meter weit hergeleitet werden. Die Kosten sind auf 16.000 M. veranschlagt. Wetten sind 3 innerhalb und 5 außerhalb des Ortes angelegt. Auch die Markung

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0616.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)