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1731 Sept. 17. Eine Konfirmation des Fürstbischofs v. Würzburg verpflichtet den Pfarrer von Igersheim, in der Kapelle zu Neuseß jährlich 13 Gottesdienste mit Amt und Predigt an Sonn- und Feiertagen zu halten, auch eine Messe am 17. Januar zu lesen, endlich 6 Christenlehren zu persolviren, gegen eine Remuneration, bestehend aus den Zinsen von 330 fl., welche Bruder Antonius Landwehr tertii ordinis S. Francisci gesammelt hatte. (Mitth. des Hrn. Pfarrverw. Burger.)

1759. Das Klosteramt Frauenthal tauscht Gefälle in Neuseß gegen Anderes um. (B.)

1771. Der aus Igersheim gebürtige Stadtpfarrer Andreas Bumm in Ballenberg vermacht neben 500 fl. für die Schule 2240 fl. für die Kirche in Neuseß, damit fortan jeden Sonn- und Feiertag Gottesdienst gehalten werde. Dies geschah anfänglich durch einen Alumnus des Mergentheimer Seminars, nach dessen Aufhebung durch einen Professor der dortigen Lateinschule, schließlich, nachdem Igersheim einen Vikar erhalten, durch die dortigen Geistlichen. (Mitth. des H. Pfv. Burger.)

1803. Der Schulmeister, der bei einer Reparatur in der Schule seine Wohnung auf dem Kirchenboden genommen, stürzt Nachts durch eine Öffnung auf das Steinpflaster in der Kirche und ist todt.


31. Nieder-Rimbach,
Gemeinde III. Klasse mit 388 Einw., worunter 2 Kath. a. Nieder-Rimbach, Pfarrdorf, mit 308 Einw.; b. Standorf, Weiler, mit 80 Einw. Die Kath. sind nach Laudenbach eingepfarrt.


Der Ort liegt in Obstbäumen versteckt am Zusammenfluß des von Standorf herabkommenden munteren, mit Erlengebüsch umsäumten Rimbachs oder Dägelbrunnenbaches und des von Neubronn herkommenden Neubronner Baches.

Das etwas erhöht im ummauerten lieblichen Friedhof liegende Kirchlein ist sehr alt, hat einen Ostthurm mit noch rings umher gehendem schönem romanischem Sockel. Im Bogenfenster seines ersten Geschosses ein Fratzenkopf; die Schallfenster mit Säulen, neu, wie es scheint, den alten romanischen nachgebildet.

Auf der Mauer des Friedhofes ein schönes frühgothisches Steinkreuz. – Der Helfer von Creglingen versieht den Gottesdienst; die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 662. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0662.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)