Seite:OberamtMergentheim0695.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1708 durch Heimfall des Lehens, welches die Familie v. Wolfskehl vergeblich beansprucht, an Preußen bei der Vermählung des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich

1729 an Brandenburg-Ansbach, welches einen Jagdaufseher dahin setzt und

1750 den Ort dem Oberamt Creglingen einverleibt. Ebend. 646–48.

1858. Die Kirche erhält eine neue von Lauckhuff in Pfedelbach erbaute Orgel.


Altmühle, Haus, eine Viertelstunde nordwestlich vom Mutterort bei der Einmündung des Reinsbronner Bächleins in die Steinach gelegen.


Der Hof Brauneck, mit Ruine, eine halbe Stunde nordöstlich von Reinsbronn gelegen.

Trotzig-breit schaut diese hinab in das tiefe bescheidene Steinachthal, ein gewaltiges hochaufgemauertes Castrum, mit 40–50 Fuß hoher, 9 Fuß dicker Ringmauer, einst eine der großartigsten und stärksten Burganlagen, jetzt aber vielfach zertrümmert und verdorben, seit langen Jahren in Händen einer wohlhabenden Bauernfamilie. Auf der westlich in das Steinachthal steil und felsig vortretenden Bergzunge, die gegen Süden und Westen vom Steinachthal, im Norden von einer jähen in dasselbe ziehenden Schlucht schützend umfangen wird, thronte die Burg, die an der allein zugänglichen Ostseite durch eine ebenfalls viereckige mit Wall und Graben umgebene Vorburg, jetzt ganz kahl mit drei einsamen Linden, geschirmt wurde. Wall und Graben sind von dieser noch sichtbar; von ihr aus geht es über einen mächtigen, aus dem Fels gebrochenen weiteren Graben auf steinerner Brücke zu dem leider veränderten Eingangsthore der eigentlichen Burg, welche ein ziemlich stark verschobenes Rechteck bildet.

Man gewahrt am Thor noch ein kleines Stückchen des ursprünglichen diamantirten Kämpfergesimses, die Mauerdicke beträgt 9 Fuß und gleich beim Hereintritt erscheint rechts in riesiger Masse der noch 60 Fuß hohe, am Sockel 40 Fuß im Geviert haltende Bergfried, der einst das Burgthor gewaltig überragend vertheidigte, und dessen ganze Höhe wohl 120 Fuß betrug, einer der mächtigsten und zugleich elegantesten seines Gelichters, mit scharfen Eckkanten und mit den weit ausgebauchten grobbruchigen, grobstirnigen Buckelquadern, auf dem schön und weich,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 695. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0695.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)