Seite:OberamtMergentheim0721.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schäftersheim, alt Scheftersheim d. i. Heim eines Schafter, wohl von schaft = Speer und her = Heer, galt mit dem noch als Flurname daselbst vorkommenden Hohenloch, welches 1146 neben Schäftersheim genannt wird, als Stammsitz des Hauses Hohenlohe, bis dieser in dem 2 Stunden von Uffenheim im jetzigen Bayern gelegenen Hohlach nachgewiesen worden ist (Stälin 2, 239. Fischer, Gesch. d. Hauses Hohenl. 1, 27). Der Ort kam im 12. Jahrhundert, während Einiges, wohl durch die Grafen von Rothenburg-Komburg, an das Kloster Komburg gieng (s. 1244), wie es scheint durch eine Erbtochter aus derselben Familie, an die Herren von Toggenburg in der Schweiz und von diesen, mittelbar oder unmittelbar, bald an die Hohenstaufen. Der dieser Familie angehörende Sohn Konrads III., Friederich IV., Herzog von Rothenburg und von Schwaben († 1167), stiftete in Schäftersheim zu Ehren der h. Maria ein Prämonstratenser Frauenstift, welches Kaiser Friederich I. Barbarossa mit den gleichfalls erblich auf ihn übergegangenen Besitzungen des Gotteshauses in seinen Schutz nahm, wie nachher auch Kaiser Friederich II. 1219 und 1221 und König Heinrich VII. 1225 thaten. Das Kloster war dem Abt von Oberzell bei Würzburg unterstellt (s. 1238. 1245.), hatte neben Anderem, das nicht näher zu bestimmen ist (1327–1354.), Besitzungen in und bei Schäftersheim (1172. 1264. 1387.) Ebertsbronn (1172.) Harthausen (1251.) Queckbronn (1261.) Simmringen (1275.) Vorbachzimmern (1345.) Weikersheim (1363.) Kloster Lochgarten (1324. 1367. um diese Zeit in Schäftersheim aufgegangen) Hummertsweiler (1250.) Vlinsbach (1262.) Sichertshausen (1325. 1339.) OA. Gerabronn, Kreuzfeld bei Schrozberg, welches Klösterlein 1253 dem Kl. Schäftersheim einverleibt wurde; ferner in Buchheim (1172. 1288. 1307.) Kleinharbach (1258.) Bergel und Ickelheim (1288 1313.) Ipsheim (1313.) im bayr. BA. Uffenheim; Büttelbrunn (1172.) Rettershausen (c. 1250. 1303.) Höttingen (1277.) Röttingen und Oellingen (1262.) Leuzenbronn (1293. 1300.) Aub (? 1300.) sämmtlich im BA. Ochsenfurt; Rödelsee BA. Kitzingen (1325.). Daneben bedachte der Adel der ganzen Gegend, voran die von Hohenlohe, das Kloster sehr reichlich mit Jahrtag- und andern Stiftungen, wählte dasselbe auch mehrfach zur Grablege. 1

Im 14. Jahrhundert finden sich auch Adelige, welche sich von Schäftersheim nennen, und schon für einen Zweig der Hohenlohe erklärt worden sind. Übrigens waren dieselben nicht in

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 721. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0721.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)