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Dinkel, 100 Scheffel Gerste, 100 Scheffel Haber und 30 Scheffel Weizen. Von Futterkräutern, deren Anbau ziemlich bedeutend ist, baut man hauptsächlich Luzerne, Wiesenklee, Esparsette, Futterwicken. Der Wiesenbau ist nicht sehr ausgedehnt, das Futtererzeugnis nicht besonders; die Wiesen sind zweimähdig, 15 Morgen können bewässert werden.

Die Obstzucht ist beschränkt, nimmt aber zu, man pflegt meist Luiken und Zwetschgen.

Die Weide, 31 Morgen, wird von den hiesigen Grundbesitzern, die auch den Pferch haben, benützt; die Allmanden, größtentheils mit Obstbäumen bepflanzt, tragen der Gemeinde jährlich 60–150 M. ein, verpachtete Güterstücke 230 M.

Die Rindviehzucht und -Mastung ist bedeutend, ein Simmenthaler Farren ist aufgestellt. Private lassen im Sommer 400, im Winter 300 Stück Bastardschafe auf der Markung laufen. Auch die Geflügelzucht, Hühner und Gänse, ist beträchtlich, und es werden namentlich viele Gänse verkauft.

Im Ort, im sog. Zwinger, soll eine Beguinenklause gestanden sein. Auf dem Schloßberg sei ein Schloß gestanden. Über die „Hundskirche“ s. oben.


Schmerbach, alt Schmerenbach (Bach an welchem Schmerbäume stehen?) hatte wohl eigenen Adel, kam aber seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts schon aus mehreren Händen allmählig an Rothenburg, welchem 1605 Hohenlohe seine Unterthanen abtrat und bei welchem es bis zu den großen Umwälzungen im Beginn unseres Jahrhunderts geblieben ist. Der Ort leistete 56 Dienste und stellte 10 Wagen. Der Zehnten gehörte dem Frauenkloster zu Rothenburg. Eine Beguinenklause daselbst (vgl. Markelsheim) erwähnt Bensen Rothenburg S. 553.

Pfarrer: Walter Spelter, zugleich Kaplan in Rothenburg 1441. Barth. Regner (Reisner?) 1544. M. Johs. Schopff von Schmerbach 1548. Dan. Häuser 1562. Veit Kordner 1571. Ge. Neser 1604. Christi. Jacobi 1608. M. Herm. Knauß 1634. (1642–62 versehen die Pfarrer von Lichtel zugleich Schmerbach und Spielbach). Joh. Hein. Pfeiffer 1662. Ant. Hornung 1679. Joh. Ad. Albrecht 1695. Dan. Furkel 1706. Dav. Christof Fuchs 1719. M. Joh. Val. Stegmaier 1729. Nikol. Fried. Ernst Röhel 1757. Joh. Christi. Anschütz 1785. Ge. Christi v. Berg 1796. Joh. Mich. Wilh. Beck 1815. Imm. Gottli. Kelber 1824. Ernst Lud. Mutschler 1843. Adolf Schüz 1864. Jul. Schreiber 1873.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 733. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0733.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)