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Waldmannshofen war Filial von Lipprichhausen (BA. Uffenheim), bis der Bischof von Würzburg 1327 die Kapelle zu Waldmannshofen von der Mutterkirche trennte und mit dem Nöthigen zum Unterhalt eines eigenen Kaplans ausstattete. Die Reformation drang, unter Rosenbergischem Schutz, frühe nach Waldmannshofen. Der erste evangelische Prediger daselbst, der Augustiner Friedrich, war auch, wenn wir von den Opfern des Bauernkriegs absehen, der erste Märtyrer der Reformation im Bisthum Würzburg (s. 1528). Die ununterbrochene Reihe der evangelischen Pfarrer beginnt mit Oswald Suffanius 1568 bis 1576. Einmal, 1648, soll der Ort zwei Pfarrer gehabt haben, einen Ansbachschen und einen Hatzfeldschen, welche „sich gegenseitig die Kirche zusperrten oder mit Gewalt erbrachen“, bis sich die beiden Herrschaften 1649 verglichen. In den Jahren 1736 ff. war wiederholter Streit wegen des katholischen Gottesdienstes im Schloß für die Hatzfeldschen Angestellten und Bediensteten.

Evangelische Pfarrer: Oswald Suffanius 1568. Egidius Rüger 1576. M. Joh. Dav. Sigwart 1611–17. Jakob Zügelmüller 1630. Georg Engelhard 1648. Joh. Ge. Pfister 1650. Phil. Kaufmann 1663. Friedrich Pfeiffer 1672. Joh. Ge. Rosenbach 1686. Joh. Mich. Cranz 1709. Lor. Mich. Grieninger 1720. Christi. Schaudig 1733. Karl Joh. Fried. Ebert 1766. Joh. Kasp. Cranz 1789. Karl Chr. Vock 1805. Andr. Fried. Dorsch 1818. Joh. Ge. Fried. Ludwig 1840.


807. Unter Bestätigung Kaiser Karls vertauscht Bischof Eigilward v. Würzburg unter anderen Besitzungen im Gollach- und Taubergau auch den Zehnten in Uualtmannisoua an den Grafen Audolf. U.B. 1, 66.

1140. Ein Edler Gerung schenkt an St. Kilian in Würzburg seine Burg Willanzheim (BA. Kitzingen) mit Zubehör und mit seinen Ministerialen v. Waltmanneshoven. Reg. bo. 1, 159.

1237. Der Schenke Walter v. Limpurg tritt, zu Beilegung seines Streits mit Gottfried v. Hohenlohe, seine Burg Schenkenberg (bei Wertheim) und andere Besitzungen, darunter sein Eigenthum in Waltmanneshouen, an jenen ab. U.B. 3, 390.

1293. Gottfried v. Hohenlohe-Brauneck und seine Ehefrau Elisabeth verkaufen ihre Besitzungen in Waltmanneshofen an das Kloster Heilsbronn um 110 Pfd. Hllr. Reg. bo. 4, 539.

1295. Kloster Heilsbronn verkauft um 112 Pfd. Hllr. Güter und Gilten in Waldmannshofen an Kl. Frauenthal. St.A. Stieber, Nachricht v. Brand.Onolzb. 893.

[? c. 1300. Konrad v. Waldmannshausen Zeuge in einer Würzburgischen Urkunde. Wib. 4, 73. 108.]

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 774. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0774.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)